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Intersil verspricht höheren Durchsatz für 802.11g

26.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Firma Intersil hat nach eigenen Angaben ein Verfahren entwickelt, um den Datendurchsatz von WLAN-Verbindungen gemäß IEEE 802.11g beim gemischten Einsatz mit älterer 802.11b-Hardware nahezu zu verdoppeln. Hintergrund: Obwohl 802.11g theoretisch eine Datenrate von 54 Mbit/s aufweist, spricht der von der IEEE verabschiedete Standard in gemischten Umgebungen nur von rund 10 Mbit/s tatsächlichem Durchsatz. Intersil hat nun nach eigenen Angaben ein nicht-proprietäres Firmware-Update mit Namen "Nitro" entwickelt, das Übertragungsraten von 20 Mbit/s bringen soll, wie sie in reinen 802.11g-Netzen realistisch sind (in reinen 802.11b-Umgebungen kommt man auch nur auf 4 bis 5 Mbit/s und nicht die theoretisch möglichen 11 Mbit/s).

Joe Zyren, Director of Strategic Marketing, hofft dass Nitro in den kommenden Standard 802.11e (dieser regelt WLAN-QoS = Quality of Service) Aufnahme findet. Verschiedene Konkurrenten Wettbewerber kritisierten Intersils Vorstoß als untauglich, weil er unter anderem Sicherheitsmechanismen aushebele. Zyren wies diese Vorwürfe zurück.

Alan Reiter, Analyst bei Wireless Internet & Mobile Computing aus Chevy Chase, Maryland, nahm die Angelegenheit als Anlass zu grundsätzlicher Kritik an den von der Industrie wie auch von Mobilfunkanbietern angegebenen rein theoretischen Angaben zum Datendurchsatz technischer Standards. Diese "rohen, theoretischen Daten" seien "absolut irreführend", so Reiter. Der Experte forderte die Branche auf, auf Verpackungen sowie in Datenblättern und Werbung realistische Angaben zu machen. (tc)