Die Kostenbremse zahlt sich aus

Intershop peilt den Breakeven an

09.08.2002
MÜNCHEN (CW) - Der E-Commerce-Anbieter Intershop hat im vergangenen Quartal den Abschwung gestoppt. Nun peilen die Softwerker um CEO Stephan Schambach wieder schwarze Zahlen an.

Der zweite Berichtszeitraum des Geschäftsjahres 2002 endete bei Intershop mit einem Umsatz von 12,1 Millionen Euro, 100000 Euro weniger als im direkten Vorquartal. Damit schloss die Firma aus Jena im Rahmen der eigenen Prognosen ab, blieb jedoch knapp unter den Erwartungen der Analysten. Von April bis Juni 2001 hatte Intershop noch knapp 22 Millionen Euro eingenommen. Allerdings sanken auch die Entwicklungskosten verglichen mit dem Vorjahr von 11,6 auf fünf Millionen Euro. Zudem verringerte sich der Nettoverlust von 28,3 Millionen auf 5,75 Millionen Euro.

Laut Schambach entwickelte sich vor allem der Verkauf der "Enfinity"-Procurement-Lösung gut, die 69 Prozent des Lizenzumsatzes beigesteuert hat. Dieser belief sich im zweiten Quartal auf insgesamt 6,3 Millionen Euro, während 5,8 Millionen Euro mit Services eingenommen wurden.

Aufgrund des stabilen Trends und eines gefüllten Auftragsbuchs hat Schambach erneut bekräftigt, im vierten Berichtszeitraum des Jahres ein ausgeglichenes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) vorzulegen. Der dafür benötigte Quartalsumsatz soll sich auf 16 bis 18 Millionen Euro belaufen. Die gleiche Prognose hatte Schambach indes bereits im Vorjahr abgegeben und eine schwarze Null für das vierte Quartal 2001 angekündigt.

Das aktuelle Quartal bringt voraussichtlich keine großen Veränderungen: Die Einnahmen stagnieren bei rund zwölf Millionen Euro, gleichzeitig sollen die Ausgaben leicht reduziert werden, kündigte Intershop an. Ende Juni verfügte die Company über eine Gesamtliquidität von 26 Millionen Euro, knapp zehn Millionen Euro weniger als Ende März. Dies erklärte das Intershop-Management mit Restrukturierungskosten, die unter anderem auch für den Stellenabbau verwendet wurden. Gegenwärtig arbeiten etwa 530 Mitarbeiter für den Softwareanbieter, 15 Prozent weniger als zu Beginn des zweiten Quartals.

Gleichzeitig gab Intershop bekannt, dass die Investmentbank ING Barings als strategischer Finanzberater gewonnen werden konnte. Dadurch soll die Kapitalstruktur der Gesellschaft gestärkt werden, hieß es. (ajf)