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Internetnutzung gehört zum täglichen Leben

02.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Beratungsunternehmen Fittkau & Maaß Consulting GmbH aus Hamburg hat eine „WWW-Benutzer-Analyse W3B vorgestellt. 85 Internet-Anbieter mit mehr als 200 Web-Sites wurden beurteilt. Die Befragung fand vom 7. Oktober bis 11. November 2002 statt. Innerhalb des fünfwöchigen Erhebungszeitraumes wurden über 99.000 deutschsprachige Internet-Nutzer online befragt.

Die Mehrheit der Internet-Nutzer ist nach der Untersuchung heute fast täglich (an sechs oder sieben Tagen pro Woche) online: Seit dem Herbst 1996 ist der Anteil dieser Personen von 35 auf 62 Prozent gestiegen. Immerhin surfen schon 42 Prozent der Internet-Benutzer mehr als zehn Stunden wöchentlich. Im Herbst 1996 lag dieser Wert noch bei genau der Hälfte (21 Prozent).

Neben dem Internet-Nutzungszweck „Informationsabruf“ hat sich die Online-Kommunikation (E-Mail oder Chat) als wichtigste Internet-Anwendung etabliert: Drei von vier deutschen Internet-Usern nennt dies heute als Nutzungsgrund. Vor drei Jahren, im Herbst 1999, waren es nur zwei Drittel. Internet als Online-Information hat allerdings an Beliebtheit etwas eingebüßt: Innerhalb der vergangenen drei Jahre sank der Anteil derer, die das WWW zum Informationszugewinn benutzten, von rund 82 auf 76 Prozent. Die Unternehmensberater von Fittkau & Maaß glauben in diesem Rückgang einen langsamen Wandel des deutschsprachigen Internets vom reinen Informations- zum Informations- und Kommunikationsmedium zu erkennen.

Unter den verschiedenen Online-Kommunikationsanwendungen werden E-Mails mit Abstand am intensivsten eingesetzt: 84 Prozent der Internet-Nutzer senden und empfangen „häufig“ E-Mails, ein Viertel liest Newsletter, 14 Prozent chatten, neun Prozent nutzen E-Cards und fünf Prozent tummeln sich in Newsgroups. Das im Herbst 2002 erstmalig untersuchte Internet-Messaging wird von rund 15 Prozent der Surfer genutzt und steht damit unter den Online-Kommunikationsformen bereits auf Platz drei der beliebstesten Internet-Anwendungen. Die am häufigsten verwendeten Messaging-Services sind die von MSN und AOL: Beide können laut aktueller W3B-Studie über 16 Prozent wöchentlicher Nutzer aufweisen.

Web-Sites, auf denen man Leute kennenlernen kann, stehen in der Rangliste der beliebten Online-Kommunikationsformen ebenfalls ganz weit oben: Fast jeder zehnte deutschsprachige Surfer (9 Prozent) besucht solche Sites regelmäßig, weitere 20 Prozent nutzt die Flirtseiten zumindest gelegentlich.Dabei zählen vor allem junge Nutzer zur Zielgruppe der Partnerschafts-Internetseiten.

Noch stellt aber der Online-Informationsabruf neben den Kommunikationsoptionen die wichtigste Internet-Nutzung dar. Laut der W3B-Untersuchung finden sich unter den zehn beliebtesten Web Site-Typen neben Web-Katalogen vor allem Online-Shops und Reise-Web-Sites. Redaktionelle Angebote wie Online-Zeitschriften oder -Magazine (20 Prozent regelmäßiger Nutzer), Online-Tageszeitungen (18 Prozent) Online-Computerzeitungen und -zeitschriften (14 Prozent) sowie Web-Sites von TV-Sendern und -Sendungen (10 Prozent) stehen ebenfalls hoch im Kurs.

Gefragteste Online-Inhalte stellen nach wie vor Nachrichten dar (internationale, nationale wie auch regionale oder lokale). Informationen über Computer/IT und Reisen/Touristik sowie politische Nachrichten sind hier Spitzenreiter.

Über die Hälfte der deutschsprachigen Internet-Nutzer (51 Prozent) sprechen sich für eine Werbefinanzierung redaktioneller Web-Sites aus. Lediglich zehn Prozent votieren für eine Finanzierung über Nutzungsgebühren (z. B. kostenpflichtige Inhalte wie etwa Abonnements). 17 Prozent der Nutzer sind der Meinung, redaktionelle Online-Angebote sollten grundsätzlich sowohl werbe- als auch kostenfrei sein.

Knapp 45 Prozent der deutschsprachigen Anwender wollen auf das Internet keinesfalls mehr verzichten - Tendenz steigend! Vor allem erfahrene Nutzer (mit mindestens zwei Jahren Online-Erfahrung) und Personen, die häufig online sind (mindestens zehn Stunden pro Woche), möchten das Internet in ihrem täglichen Leben nicht mehr missen. (jm)