Konkurrenz sucht bereits Nischen

Intels Weg in den Grafikmarkt macht anderen Herstellern Sorge

23.01.1998

Dabei handelt es sich beim i740 keineswegs um ein High-end-Produkt. Vielmehr ist der Grafikchip laut Angaben des Herstellers dem Mainstream zuzuordnen. Allerdings wird er sich nach Einschätzung von Andy Fischer, Vice-President und Analyst bei John Peddie Associates im kalifornischen Tiburon, über einen attraktiven Preis und breite Treiberunterstützung im PC-Volumenmarkt rasch durchsetzen.

"Die anderen Hersteller werden dahin ausweichen müssen, wo Intel nicht ist", befürchtet Fischer. So arbeitet etwa Hitachi an einem eigenen Grafikchip für High-end-Workstations. Nach Aussagen von Ernie Besso, Senior Sales und Marketing Manager, zielt seine Firma auf Bereiche, die bislang von Silicon Graphics dominiert werden. "Wir wollen ein Partner von Intel sein und kein Gegner", erläutert Besso.

Im High-end hat Intel auch eine Kooperation mit den 3D-Spezialisten von 3D Labs aus San Jose in Kalifornien unter Dach und Fach gebracht. Die kleine High-Tech-Schmiede wird demnach Spezialchips entwickeln, die auf Zusammenarbeit mit Intels kommender CPU-Generation "IA 64" (Codename "Merced") hin optimiert sein und 1999 auf den Markt kommen sollen.

Hersteller aus dem unteren Marktsegment versuchen sich hingegen zunehmend an integrierten Prozessoren. Das gilt neben Cyrix ("Media GX") unter anderem für den bisherigen Grafikchip-Spezialisten Cirrus Logic Inc. George Alexi, Chief Products and Marketing, erklärt: "Wir wollen verschiedene Komponenten - CPU, Grafik, Video, Audio, Modem - zu einem ,System-on-a-chip' integrieren." Ähnliche Pläne verfolgen seit längerem auch Philips Semiconductor ("Trimedia") und die ebenfalls im kalifornischen Sunnyvale ansässige Firma Chromatic Research mit ihrem "Mpact"-Chip.