Im Rechtsstreit mit Intergraph

Intel sucht gütliche Einigung

15.05.1998

"Wir haben Intergraph deutlich gemacht, daß wir zu einer außergerichtlichen Lösung bereit sind", erklärte Intel-Sprecher Chuck Mulloy. Das Verhalten der Andy-Grove-Company wird in der Branche als Kehrtwende betrachtet. Ein US-Bezirksgericht hatte den Hersteller dazu verpflichtet, Intergraph stets mit aktuellen Produktinformationen und Prozessoren zu versorgen (siehe CW 16/98, Seite 3). Intel hatte erklärt, gegen die Entscheidung Berufung einlegen zu wollen.

Nicht wenige Insider bringen den plötzlichen Einigungswillen des Konzerns mit den andauernden Untersuchungen der US-Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) in Zusammenhang. Nach Berichten des "Wall Street Journal" konzentrieren die Wettbewerbshüter ihre Bemühungen inzwischen auf die Anschuldigungen, Intel drohe Kunden oder Konkurrenten, mit denen es in Rechtsstreitigkeiten verwickelt sei, von Chiplieferungen abzuschneiden. Intel bestreitet einen Zusammenhang zwischen dem Disput mit Intergraph und den FTC-Ermittlungen. Man kooperiere mit den US-Behörden und stelle benötigten Informationen zur Verfügung.