Mangels Trennschärfe

Intel legt seine PC- und Mobile-Division zusammen

18.11.2014
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Intel plant, seine PC- und Mobile-Prozessorbereiche unter einem Dach zusammenzuführen. Das Unternehmen reagiert damit auf den Trend, dass sich beide Produktwelten immer mehr annähern und sich eine Trennungslinie kaum noch ziehen lässt.

Die neue Division soll Anfang nächsten Jahres unter der Bezeichnung Client Computing Group an den Start gehen. Sie wird die Teams aufnehmen, die heute die "Core"-Prozessoren für Desktops und Laptops entwickeln, sowie diejenigen, die an den "Atom"-Chips für Smartphones und Tablets arbeiten. CEO Brian Krzanich hatte seine Mitarbeiter in einem internen Memo über die Pläne informiert. Man wolle die Kommunikation zwischen den Produktteams verbessern und die Zusammenarbeit mit den Hardwareherstellern vereinfachen.

Intel-CEO Brian Krzanich
Intel-CEO Brian Krzanich
Foto: Intel

Intel wird seine Mobile and Communications Group jedoch nicht vollständig in die neue Client Computing Group einbringen. Nur die Entwicklung mobiler Prozessoren soll unter das gemeinsame Dach wechseln, ein weiterer, für den Bau von Modems zuständiger Bereich soll in die R&D Group wandern.

Herman Eul, der bisherige Chef der Mobile-Business-Sparte, soll die Zusammenlegung bis mindestens Ende des ersten Quartals 2015 überwachen. Anschließend werde Intel seine künftige Position im Konzern bekannt geben. Die Mobile & Communications Group litt unter der starken Konkurrenz durch Chips, die auf Basis von ARM-Designs entwickelt wurden. Im dritten Quartal schrieb dieser Intel-Bereich einen operativen Verlust von über 1 Milliarde Dollar.

Der Prozessorbauer begründet den Schritt mit dem Trend zu 2-in-1-Computern, die wahlweise als Laptop oder als Tablet genutzt werden können. Intels neue "Core-M"-Prozessoren beispielsweise werden sowohl in traditionellen Notebooks als auch in solchen Hybridcomputern und Tablets verbaut.