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Initiative: Raubkopierer sind keine Kriminellen!

22.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - "Privates Kopieren ist kein Verbrechen!" - so lautet der Slogan, mit dem sich die Initiative Fairsharing gegen die Kriminalisierung des privaten Tauschens und Kopierens von Musik-und Videodateien einsetzt. 66 Personen unterstützen die Aktion als Erstunterzeichner, auf der Fairsharing-Hompage kann man sich entweder online eintragen oder aber ein Formular für das Sammeln weiterer Unterschriften herunterladen und ausdrucken.

Darin heißt es unter anderem: "Wie Millionen andere sind auch wir potenziell straffällig geworden, weil wir irgendwann einmal zu privaten Zwecken Musik- und Filmdateien zum Beispiel in P2P-Netzwerken getauscht haben. Gegen diese Kriminalisierung setzen wir uns zur Wehr: Das Kopieren und Tauschen von urheberrechtlich geschützten Musik- und Filmwerken zu privaten Zwecken soll künftig auch in der digitalen Welt legal sein. Gleichzeitig erkennen wir den Anspruch von Kunstschaffenden an, für ihre getauschten Werke eine Kompensation zu erhalten. Dafür dürfen aber Bürgerrechte nicht durch Maßnahmen wie zum Beispiel Digitale Rechte Minimierung (DRM) eingeschränkt werden."

Als Lösung schlägt Fairsharing die Einführung einer Kulturflatrate vor: Gegen eine Gebühr von fünf Euro im Monat soll jeder Anwender "soviel im Internet tauschen, wie er will". Das Geld soll den jeweiligen Künstlern zugute kommen, und zwar abhängig davon, welche Lieder beziehungsweise Werke am häufigsten heruntergeladen oder getauscht werden. "Denkbar (aber nicht zwingend) ist aber auch eine Förderung bestimmter Musik- oder Filmformen, wie das zum Beispiel die Gema mit der E-Musik macht", so die Gründer der Initiative.

Hinter Fairsharing stehen unter anderem die Attac AG Wissensallmende und freier Informationsfluss, der Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e.V. (Foebud), die Grüne Jugend, das Netzwerk Neue Medien und die Initiative Privatkopie.net. (ave)