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26.11.1999

Australien

Venture-Kapitalisten im Land der Känguruhs sind sich offenbar noch nicht darüber im klaren, was sie von der Internet-Euphorie halten sollen. Auf einer Konferenz in Melbourne äußerten Beteiligte mehrfach die Befürchtung, der kleine australische Binnenmarkt würde hohe Investitionen in Dot.com-Firmen nicht immer rechtfertigen. Die Luftblase kann jederzeit platzen, so ein Investor. Viele australische Unternehmen zögen ferner eine öffentliche Notierung in den USA vor, wo bei einem Börsengang wesentlich mehr Geld zu erwarten sei. Die meisten Besucher auf der Konferenz zog ein Vortrag an, der Wege zur "Migration" einer australischen Firma nach Amerika aufzeigte.

Neuseeland

Der Melissa-Virus hat auch vor Krankenhäusern nicht haltgemacht. Das ansteckende Programm habe deutlich gezeigt, wie anfällig unser IT-System wirklich gewesen ist, so der Sicherheitsbeauftragte Innes Fisher vom Capital-Coast-Hospital in Auckland. Neben der Installation eines neuen Antiviren-Tools filtert ein Programm jetzt auch automatisch E-Mail-Anhänge auf dem Weg ins Krankenhaus heraus. Unter die Bit-Sperre fallen Exe-, JPEG- und Multimedia-Dateien. Allerdings muß Fisher nach der drastischen Maßnahme damit leben, nicht mehr der beliebteste Mann im Krankenhaus zu sein.

Japan

Das japanische Geldhaus The Bank of Tokyo Mitsubishi (BOTM) verschönert das abendliche Fernsehprogramm seiner Kunden. Ab Mitte Dezember können diese über eine Set-top-Box direkt via Fernseher auf ihr Konto zugreifen und Überweisungen tätigen. Bis zum kommenden September soll das Angebot sogar kostenlos sein. Die Transaktionen werden mit einem 128-Bit-SSL-Schlüssel (SSL = Secure Sockets Layer) gesichert. Wer über vier Konten verfügt, kann dann bei BOTM parallel über Telefon, Internet, Handy und TV seine Gelder transferieren.Der japanische Mobilfunkriese NTT Docomo ist zu einer weltweiten Einkaufstour aufgebrochen. Nach Aussage einer Firmensprecherin liegt der künftige Schwerpunkt der Beteiligungen zwar in Asien, allerdings prüfe das Unternehmen auch mögliche Investitionskandidaten in Europa. In einem Interview mit der "Financial Times" hatte der NTT-Docomo-Geschäftsführer vergangene Woche die Firmen Mannnesmann (D2), Deutsche Telekom (D1) sowie France Télécom und Vodafone ins Gespräch gebracht.