Laut der jetzt geschlossenen Vereinbarung wollen die Unternehmen Lösungen für das Finanz-Management entwickeln und vermarkten. Die technische Basis stellt Information Builders mit der Plattform für Business Intelligence (BI) "Webfocus" auf der künftig Longviews Technik für Planung, Budgetierung und Konsolidierung aufsetzen soll. Mit dem Angebot vollzieht Information Builders einen Schwenk in seiner Produktstrategie. Noch im Februar hatte Firmengründer und Chief Executive Officer Gerald Cohen gegenüber der COMPUTERWOCHE betont, dass eine Ausrichtung der Produktstrategie in Richtung eines Corporate-Performance-Management (CPM) nicht geplant sei. "CPM ist Planung, Budgetierung und Konsolidierung und nicht unser Geschäft." Das Unternehmen stehe für "operational BI", also leistungsfähiges Reporting und Analysen auf Daten unterschiedlicher Herkunft bis hin zu Transaktionsdaten. (siehe "Information Builders betritt die SOA-Bühne").

Zwar bietet Information Builders seit zwei Jahren mit Webfocus auch ein Framework für CPM, über das sich Unternehmensziele und Prozesse verbinden lassen. Eine ausgeprägte Produktstrategie oder gar Anwendungen für die Finanzanalyse, mit denen heute CPM oft noch gleichgesetzt wird, existieren nicht. Damit stand das Unternehmen aus New York zusehends allein da, während Wettbewerber wie Cognos, Hyperion Solutions, SAP, SAS Institute oder seit einiger Zeit auch Business Objects durch Eigenentwicklungen und Zukäufe dieses Thema für sich in Anspruch nehmen. Longview gehört diesbezüglich zu einen der letzten unabhängigen CPM-Anbieter. Marktbeobachter vermuten deshalb, dass sich Information Builders über die Kooperation Wissen und einen Einstiegspunkt in den Markt sicher will. (as)