CEO kündigt Zukäufe an

Infor will in zwei Jahren an die Börse

10.10.2012
Infor-Chef Charles Phillips ließ sich in die Pläne schauen: Börsengang und Zukäufe stehen auf der Agenda. Akquisitionen sollen das Know-how in der Fertigungs- und Gesundheitsbranche stärken.
Infor-CEO Charles Phillips: Börsengang wahrscheinlich in ein bis zwei Jahren.
Infor-CEO Charles Phillips: Börsengang wahrscheinlich in ein bis zwei Jahren.
Foto: Charles

Das US-Softwareunternehmen Infor Global Solutions strebt an die Börse. "Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass wir uns in ein bis zwei Jahren mit einem Börsengang befassen", sagte Infor-Chef Charles Phillips der Nachrichtenagentur Bloomberg. Zuvor will der nach Oracle und SAP drittgrößte Anbieter von Geschäftssoftware seine Marktposition durch Übernahmen ausbauen

Die derzeitige Marktsituation stelle aber noch kein gutes Umfeld für einen Börsengang dar, so Phillips. "Wir
brauchen einen gesunden Markt, um etwas dieser Größenordnung durchzuführen." Die Bereitschaft, neue Software-Werte positiv im Markt aufzunehmen, sei nach dem enttäuschenden Börsengang von Facebook im Mai noch zu gering.

Vor dem Gang an die Börse plane Infor Zukäufe von Unternehmen, die sich auf Software für das produzierende Gewerbe und die Gesundheitsbranche spezialisiert haben, sagte Phillips. Vergangenes Jahr hatte Infor die Firma Lawson Software für rund zwei Milliarden Euro übernommen. Phillips rechnet mit einer weiteren Übernahme dieser Größenordnung. Dazu sollen Zukäufe kleinerer Nischenanbieter in geringerem Umfang hinzukommen.

In einem gesunden Marktumfeld hofft Infor-Chef Phillips mit dem Sprung aufs Parkett deutlich mehr Kapital einzunehmen als der Softwarehersteller Workday. Der Anbieter von Cloud-Software für Personalverwaltung und Buchhaltung kündigte vergangene Woche an, bei seinem Gang an die US-Technologie-Börse Nasdaq bis zu 546 Millionen US-Dollar erlösen zu wollen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte Infor bei einem Umsatz von 2,8 Milliarden US-Dollar einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 840 Millionen US-Dollar. (dpa/jha)