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Infineon verringert Quartalsverlust

20.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Münchner Halbleiterhersteller Infineon konnte im ersten Geschäftsquartal 2002/2003 (Ende: 31. Dezember) seine Verluste deutlich reduzieren: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank das Nettodefizit von 331 Millionen Euro oder 48 Cent pro Aktie auf 40 Millionen Euro beziehungsweise sechs Cent je Anteil. Den operative Minus schmolz von 509 Millionen auf 43 Millionen Euro und lag damit deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Diese hatten laut Reuters-Umfrage im Schnitt mit einem Verlust von 69 Millionen Euro gerechnet. Im vorangegangenen Schlussquartal 2001/2002 hatte Infineon aufgrund hoher Wertberichtigungen einen Nettofehlbetrag von 506 Millionen Euro verbucht, das operative Minus betrug damals 318 Millionen Euro. Infineon gelang es im aktuellen Berichtsquartal, mit dem Geschäftsbereich Speicherprodukte wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Unternehmenschef Ulrich Schumacher führte diesen

Erfolg primär auf Verbesserungen bei Preisgestaltung und Produkt-Mix sowie eine beträchtliche Kostenreduzierung bei den Speicherchips zurück. Außerdem senkte Infineon die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Jahresvergleich von 292 Millionen auf 265 Millionen Euro.

Die Einnahmen stiegen mit 1,52 Milliarden Euro im sequentiellen Vergleich um zehn Prozent, gegenüber dem Vorjahresquartal konnte der Siemens-Ableger sogar um 47 Prozent wachsen. Als Ursachen für den Umsatzanstieg sieht Infineon in erster Linie die stärkere Nachfrage nach Speicherprodukten und Mobilfunkchips sowie das anhaltend gute Abschneiden des Geschäftsbereichs Automobil- und Industrieelektronik. Außerdem profitierte der Konzern von der im September übernommenen Ericsson-Division Microelectronics, die im Berichtszeitraum erstmals voll konsolidiert wurde.

Trotz erster Anzeichen für einen positiven Markttrend sei es derzeit noch zu früh, von einer nachhaltigen Verbesserung des Gesamtmarktes zu sprechen, erklärte Schumacher. Zwar erwartet das Unternehmen weiterhin eine stabile Nachfrageentwicklung in den meisten Segmenten. Für die Bereiche Drahtgebundene Kommunikation und Sichere Mobile Lösungen geht der Konzernchef in der ersten Hälfte des Kalenderjahres jedoch weiterhin von einem anhaltenden Preisdruck aus. (mb)