WLS-Verkauf füllt die Kasse

Infineon schraubt Jahresprognose erneut nach oben

03.05.2011
Der Verkauf der Handychipsparte hat Infineon im zweiten Quartal richtig Geld in die Kasse gespült.
Infineon-Chef Peter Bauer
Infineon-Chef Peter Bauer
Foto: Infineon

Doch auch die verbliebenen Geschäfte brummen. Konzernchef Bauer schraubt die Erwartungen kräftig nach oben - wieder einmal. Infineon bleibt dank der kräftigen Nachfrage aus der Autobranche und der Industrie in der Erfolgsspur. "In der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs sind wir schneller als unsere Zielmärkte und unsere Wettbewerber gewachsen", sagte Konzernchef Peter Bauer am Dienstag in München. Das frühere Sorgenkind profitierte schon im vergangenen Jahr vom weltweiten Aufschwung. Zudem spülte der im Januar abgeschlossene Verkauf der Handychipsparte Geld in die Kasse des Halbleiterherstellers.

Nach einem starken zweiten Geschäftsquartal (PDF-Link) schraubte der Konzern erneut seine Jahresprognose nach oben: Infineon will seinen Umsatz in diesem Jahr um 20 Prozent steigern. Bisher war das Dax-Unternehmen von einem Wachstum im mittleren Zehn-Prozent-Bereich im Geschäftsjahr 2010/2011 ausgegangen. Bauer will den Konzern in den nächsten fünf Jahren auch ohne Zukäufe auf einen Jahresumsatz von rund fünf Milliarden Euro trimmen.

Der Umsatz stieg im zweiten Vierteljahr verglichen mit dem Vorquartal um acht Prozent auf 994 Millionen Euro. Unter dem Strich wuchs der Gewinn zwischen Januar und März auch dank der Einnahmen aus dem Verkauf der Handychipsparte auf 572 Millionen Euro und lag damit mehr als doppelt so hoch wie im Vorquartal. In den verbliebenen Segmenten legten die Münchner ebenfalls zu.

Infineon hatte die Handychipsparte im vergangenen Jahr an den US-Chipriesen Intel verkauft, um sich auf die drei Felder Auto, Energie und Sicherheit zu konzentrieren. "Das abgelaufene Quartal zeigt erneut, dass die Fokussierung auf Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit die richtige Strategie ist", sagte Bauer.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2009/2010 hatte Infineon ohne das verkaufte Mobilfunkgeschäft rund 3,295 Milliarden Euro erlöst und zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder eine Dividende gezahlt. In der Vergangenheit hatte Infineon dagegen teils herbe Verluste verbucht. Nach dem Börsengang 1999 litt der Konzern in der Folge abwechselnd unter dem Preisverfall bei Speicherchips, einbrechender Nachfrage und eigenen Problemen. (dpa/tc)