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Infineon führt in Regensburg und München Kurzarbeit ein

26.09.2001
Infineon will in den nächsten zwölf Monaten eine Milliarde Euro ergebniswirksam einsparen. Die Kosten sollen unter anderem durch die Einführung von Kurzarbeit in Regensburg und Perlach gesenkt werden.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Was der Münchner Halbleiterhersteller Infineon bereits Mitte August angekündigt hatte, wird nun umgesetzt: Ab Oktober führt die Siemens-Tochter in ihren Werken in Regensburg und München Perlach Kurzarbeit ein. Wie viele der 4300 Mitarbeiter betroffen sind, wollte das Unternehmen in seiner Zwischenbilanz zur Umstrukturierung nicht sagen. Wie zuvor mitgeteilt hält Infineon daran fest, weltweit 5000 Stellen abzubauen. Bis Ende 2001 sollen 2400 Mitarbeiter entlassen werden, 500 davon in Deutschland.

Der Konzern hat in den ersten zwei Monaten seines Umstrukturierungsprogramms "Impact" bereits dreistellige Millionenbeträge in den Arbeitsgebieten Einkauf und Logistik eingespart worden. Im Bereich Informationstechnologie wurden die Kosten um 30 Prozent gesenkt. Zudem kürzte Infineon die geplanten Sachinvestitionen für das kommende Geschäftsjahr um weiter knapp 600 Millionen Euro. Mit den Impact-Maßnahmen will der Chiphersteller in den nächsten zwölf Monaten insgesamt eine Milliarde Euro ergebniswirksam einsparen.

Zur gegenwärtigen Finanzsituation teilte Infineon ferner mit, durch die Kapitalerhöhung im Juli seien dem Unternehmen 1,5 Milliarden Euro zugeflossen. Zudem habe man weitere 700 Millionen Euro durch den Verkauf des Infrarotgeschäfts sowie des Anteils am Joint Venture mit Osram erzielt und verfüge über eine Kreditlinie von rund zwei Milliarden Euro. Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Schumacher fügte hinzu: "Wir planen daher derzeit keine weiteren Finanzierungsmaßnahmen am Kapitalmarkt."

Die Anleger reagierten zunächst erfreut auf die Sparmaßnahmen des Konzerns: Das Infineon-Papier eröffnete am heutigen Mittwoch mit 13,85 Euro und lag damit um 6,1 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs. Im Laufe des Vormittags sank die Aktie dann auf 13,25 Euro.