Unternehmen entwickeln mehr Sicherheitsbewußtsein

In jeder E-Mail lauert die Gefahr der Vireninfektion

02.10.1998

In den vergangenen zwei Jahren, so der Report der ICSA, ist der Virenbefall durch E-Mails dramatisch angestiegen. Als rückläufig, wenn auch nicht zu unterschätzen - erweist sich hingegen die Infektionsgefahr über die bislang typischen Trägermedien, nämlich Disketten, Shareware und Computerspiele.

Die Befragung erfolgte weltweit bei 300 mittelständischen und Großunternehmen, mit einem Gesamtbestand von 581000 PCs. Im Vergleich zum Vorjahr stellte die ICSA dabei einen dramatischen Anstieg infizierter Systeme fest. Im Durchschnitt kamen auf 1000 Rechner 86,5 Viren, im Vorjahr waren es noch 62,5.

Disketten sind mit 68 Prozent weiterhin die Ansteckungsursache Nummer eins. An zweiter Stelle folgen dann elektronische Nachrichten - Tendenz stark steigend. Während E-Mails laut ICSA-Erhebung von 1996 zu neun Prozent für das Einschleppen von Viren verantwortlich waren, stieg die Quote 1997 auf 27 Prozent und nun auf 32 Prozent. Die Organisation geht davon aus, daß dieser Wert in den kommenden Jahren weiter zunimmt, weil immer mehr Unternehmen Daten via E-Mail und Groupware-Systeme übertragen.

Allerdings registrierte die ICSA auch ein wachsendes Sicherheitsbewußtsein bei den befragten Unternehmen. 98 Prozent versuchen, die Bedrohung durch Virenschutzprogramme auf ihren Rechnern einzudämmen. Gegenüber dem Vorjahr ist dies laut Report ein Zuwachs von sage und schreibe 73 Prozent. Schutzmaßnahmen sind den Analysten zufolge unerläßlich. Die Viren der heutigen Zeit, so das Fazit, seien wesentlich gefährlicher als früher und würden mehr Schaden anrichten. Vor allem gelte das für Macroviren.