Im Fokus: Krisenbewältigung

24.03.2005

Ob Unternehmen strategisch die richtigen Weichen stellen und zukunftsfähig sind, zeigt sich vor allem in Krisenzeiten. Die Marktbeobachter von AMR Research haben herausgefunden: In den Jahren 2001 bis 2003 waren jene Firmen am erfolgreichsten, die sich auf ihre Technologie sowie auf Forschung und Entwicklung konzentriert und dort kein Personal abgebaut haben. Wer hier sparte und stattdessen Marketing- und Vertriebsanstrengungen erhöhte, zog am Ende den Kürzeren.

AMR Research befragte 140 Topmanager und untersuchte die Finanzergebnisse von 700 börsennotierten ITK-Unternehmen, die Mehrheit davon Software- und Serviceanbieter. 200 dieser Firmen haben die Rezession nicht überstanden. Unter den 500 Überlebenden gibt es, was die Substanz angeht, große Unterschiede. Wenig überraschend haben Companies mit guten Bilanzen, geringen kurzfristigen Verbindlichkeiten und hohen Gewinnmargen die Durststrecke besser verkraftet als andere. Insbesondere Neugründungen, deren Substanz auf Fremdkapital basiert, taten sich schwer.

Interessant ist hingegen die Feststellung, dass Unternehmen, bei denen IT-Investitionen weit oben auf der Pioritätenliste stehen und die insbesondere innovative und branchenbezogene Technik anschafften, besser durch die Krise steuerten. In Zahlen: 74 Prozent der Krisengewinner haben ihre Produktentwicklung während der Durststrecke unverändert gelassen oder ausgebaut, aber nur 28 Prozent der Verlierer. Und 63 Prozent unter den Erfolgreichen haben überdies die gemeinsame Entwicklung mit Partnern vorangetrieben, unter den Erfolglosen waren es nur 19 Prozent.

Maßnahmen für Marketing und Vertrieb, beispielsweise PR-Aktionen oder gesteigerte Präsenz auf Messen, zahlten sich in der Rezession weniger aus. Die Krisengewinner suchten lieber mit Hilfe gezielten Technikeinsatzes und entsprechenden Aufwendungen neue Geschäftschancen. (hv)