Im Fokus: Industrialisierung der IT

16.02.2007

Das Bewusstsein für den Industrialisierungsprozess in der IT ist in letzter Zeit stark gestiegen. Zu dieser Erkenntnis kommt das IT-Service-Unternehmen Capgemini in seiner neuesten Studie "IT-Trends 2007", der eine Befragung von 108 IT-Managern aus dem deutschsprachigen Raum zugrunde liegt. Darin zeigt sich unter anderem, dass die Fertigungstiefe in allen Bereichen sinkt. Während vor zwölf Monaten noch durchschnittlich knapp 36 Prozent der Software im eigenen Haus entwickelt wurden, sind es in diesem Jahr nur noch rund 28 Prozent. Noch deutlicher ist inzwischen die Eigenleistung bei der Pflege und Wartung von Infrastruktur und Anwendungen zurückgegangen. Sie sank jeweils um rund zehn Prozent.

Nach Meinung der Befragten wird in fünf Jahren nur noch rund ein Fünftel des individuell geschriebenen Codes intern programmiert. 35 Prozent der Infrastruktur werden vom Unternehmen selbst betreut und etwas mehr als 40 Prozent der Arbeiten im Rahmen von Pflege und Wartung der Anwendungen im eigenen Haus erbracht.

Dabei investieren die Firmen nicht weniger in IT. Die Budgets sinken 2007 nur in 14 Prozent der befragten Betriebe, während sie bei 41 Prozent steigen und bei 39 Prozent auf dem Vorjahresniveau bleiben (siehe Grafik: IT-Budgets bleiben weitgehend stabil).

Der Umfrage zufolge hat die IT-Sicherheit derzeit absoluten Vorrang. Die IT-Leiter sehen sie vor allem durch das mangelnde Bewusstsein der Mitarbeiter und des Managements sowie durch Angriffe von innen akut gefährdet. Die Themen "Enterprise Resource Planning (ERP) und Harmonisierung der IT-Systeme" sowie "IT-Infrastruktur- und IT-Service-Management" folgen auf den Positionen zwei und drei vor Business Intelligence auf Platz vier. Hierbei steht die Datenqualität im Mittelpunkt. Als wichtig gilt auch der Komplex "Integration und Service-orientierte Architekturen" (Details unter www.computerwoche.de/588185). (hv)