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IDC: Weltweiter IT-Markt wächst bis 2009 um jährlich sechs Prozent

04.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der weltweite Markt für Informationstechnik (IT) wird aus Sicht der Marktforscher von IDC zwischen 2005 und 2009 jährlich um im Schnitt sechs Prozent zulegen. "Wenn die Wirtschaft stabil ist, sollten die IT-Budgets weiter in jeder Region wachsen, vor allem in Schwellenländern wie China, Indien und Russland", sagte IDC-Experte Juan Orozco am Mittwoch in Framingham.

In den nächsten fünf Jahren werde der globale IT-Markt etwas stärker steigen als das nominale Wachstum des Bruttosozialprodukts. Die Ausgaben für Netzwerkausrüstung dürften nach IDC-Schätzung in diesem Zeitraum jährlich um mehr als zehn Prozent hoch schnellen. Hier werde der asiatisch-pazifische mit Indien an der Spitze am stärksten wachsen.

Im laufenden Jahr 2005 rechnen die Marktforscher mit einem relativ robusten weltweiten Wachstum, auch wenn sich die Wirtschaft in den großen Industrienationen wohl uneinheitlich entwickeln werde. Dies verstärke die bereits bestehenden weltweiten Ungleichgewichte. IDC-Expertin Anna Toncheva sagte: "Hohe Ölpreise und der stärkere protektionistische Druck in den USA und Europa haben die Risiken brüsker Währungsanpassungen und einen weiteren Zinsanstieg in den USA erhöht. Ein solcher wirtschaftlicher Umschwung würde IT-Ausgabenpläne untergraben und die Stabilität des IT-Marktes bedrohen."

Im abgelaufenen ersten Quartal 2005 entwickelten sich die weltweiten IT-Ausgaben laut IDC erwartungsgemäß. Unternehmen hätten ihre Technologie-Budgets weiter aufgestockt und neue Projekte vor allem in den Bereichen Sicherheit oder Infrastrukturmanagement in die Wege geleitet, wie die Marktforscher ohne nähere Angaben mitteilten.

"Das erste Quartal war weitgehend stabil und brachte vielen IT-Anbietern solide Resultate", sagte IDC-Experte Stephen Minton. "Es gab aber gemischte Signale aus den Vereinigten Staaten. Und in Europa lastete die verschlechterte wirtschaftliche Lage auf den IT-Ausgaben zum Ende des Quartals." Als künftige Risiken nannte Minton unter anderem die Zinsentwicklung und den hohen Ölpreis. Hier drohten Gefahren für Geschäftsvertrauen und Investitionen. Der westeuropäische IT-Markt werde im laufenden Jahr wohl nur um vier Prozent wachsen. In Japan dürften die IT-Ausgaben lediglich um ein Prozent zulegen. Für die USA prognostizieren die Marktforscher ein Wachstum von fünf Prozent. (dpa/tc)