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IDC: IT-Nachfrage in Europas Branchen bleibt diffus

19.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IT-Ausgaben in Westeuropa werden in den kommenden Jahren weiter steigen, prognostiziert IDC. Die verschiedenen vertikalen Märkte wiesen dabei unterschiedliche Zuwachsraten und Chancen für IT-Herstellern auf. Insgesamt zeichne sich zögen jedoch die Ausgaben in Netzinfrastruktur über alle Segmente hinweg deutlich an: Über den Untersuchungszeitraum von 2003 bis 2008 gehen die Marktforscher von einem jährlichen Wachstum um 11,8 Prozent aus.

Nach wie vor als einen der attraktivsten Sektoren sehen die Marktforscher den Bereich Finanzdienstleistungen: Angetrieben durch neue Investitionen zur Verbesserung von Kundenbeziehungen und Operations-Management sowie der Erfüllung von Compliance-Bestimmungen werde das Segment überdurchschnittliche Wachstumsraten erreichen. Insgesamt geht IDC davon aus, dass die IT-Ausgaben im Finanzbereich bis zum Jahr 2008 auf 78,3 Milliarden Dollar ansteigen.

Auf kurze Sicht bietet die öffentliche Hand IT-Firmen immer noch die besten Wachstumsmöglichkeiten. Nachdem die Behörden zunächst massiv in das Frontend ihrer E-Government-Lösungen investiert hätten, nutzten sie nun die Vorteile der IT zur Verbesserung der Servicequalität, so IDC. Auf lokaler Ebene werde die Nachfrage allerdings stärker ausfallen als in der zentralen Verwaltung, so die Auguren. So müssten die kleineren Behörden ihren E-Government-Bereich weiter modernisieren, außerdem seien sie im Allgemeinen finanziell besser ausgestattet. Die IT-Nachfrage im Gesundheitsbereich bleibt laut IDC auch 2005 hoch, während die Ausgaben im Bildungssektor nur leicht anzögen. Insgesamt rechnen die Analysten in dem Marktsegment zwischen 2003 und 2008 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 6,1 Prozent, für den Gesundheitssektor erwarten sie einen Durchschnittswert von 6,1 Prozent. Das mittlere Wachstum in der zentralen und regionalen Verwaltung hinkt nach Einschätzung der Marktforscher mit 5,4 beziehungsweise 5,9 Prozent hinterher.

In der westeuropäischen Versorgungswirtschaft sieht IDC einen der am stärksten wachsenden vertikalen Märkte für die IT-Branche. Wegen des fortschreitenden Deregulierungsprozesses prognostiziert das Marktforschungsunternehmen von 2003 bis 2008 einen durchschnittlichen Anstieg der IT-Nachfrage um 5,8 Prozent. Die größten Chancen im Bereich Fertigung bieten laut IDC die Konsumgüter, Elektronik- und Pharmaindustrie.

Im Kommunikationsbereich erwarten die Auguren ab 2005 wieder eine deutlich anziehende IT-Nachfrage, nachdem im Vorjahr nur ein kleines Wachstum erzielt wurde. Insgesamt rechnet IDC für den Sektor mit einem jährlichen Plus von 6,7 Prozent.

Die aktuelle IDC-Studie "Western European Information Technology Vertical Markets Spending, Forecast Update, 2003 - 2008" kann unter www.idc.com bestellt werden. (mb)