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HRO-Pionier Hewitt sinkt tiefer in die Verlustzone

09.05.2007
HR-Outsourcing ist nach wie vor ein schwieriges Geschäft.

Der Nettogewinn von Hewitt Associates ist im Ende März abgelaufenen zweiten Quartal um 59 Prozent auf 13 Millionen Dollar eingebrochen. Der Umsatz stieg um 5,9 Prozent auf 716 Millionen Dollar.

Schuld an dem Gewinnbruch hat vor allem das Geschäft mit HRO-Services (Human-Resources-Outsourcing), in dem Hewitt als Pionier gilt. Die Sparte legte zwar um fünf Prozent auf 131 Millionen Dollar zu. Wegen hoher Restrukturierungskosten erhöhte sich der Nettoverlust jedoch von 41,5 Millionen Dollar im Vorjahr auf 61 Millionen Dollar.

Das Potenzial des Markts für BPO-Services (Business Process Outsourcing) im HR-Umfeld wird von Experten unterschiedlich bewertet. Auch Marktführer Hewitt hatte von Anfang an Schwierigkeiten, ein profitables Geschäftsmodell zu etablieren. Erschwerend kommt hinzu, dass der neue CEO und Chairman Russell Fradin grundsätzlich mehr Wert auf die Verbesserung der bestehenden Geschäftsbeziehungen legt als darauf, neue Deals an Land zu ziehen.

"Fradin trifft die richtigen Entscheidungen für eine langfristige Sicherung des Geschäfts, aber hinsichtlich des Turnarounds und der anhaltenden Unsicherheit im HR-BPO-Segment könnten die Investoren langsam ungeduldig werden", kommentiert Jason Kupferberg, Analyst bei der Investment-Bank UBS.

Gestern unterzeichnete Hewitt mit dem kanadischen Medienkonzern Rogers Communications seinen ersten HR-BPO-Vertrag seit Beginn des neuen Geschäftsjahres im Oktober 2006. Darin enthalten sind umfassende HR-Services, unter anderem die Verwaltung26.000 Mitarbeiter sowie die Lohn- und Gehaltsabrechnungen und die Rentenabwicklung. (sp)