Eigenes Unternehmen für Online-Verkäufe

HPs Internet-Geschäft nimmt Gestalt an

28.05.1999
MÜNCHEN (CW) - Hewlett- Packard wird sein Internet-Geschäft in ein HP-eigenes Subunternehmen mit Namen "HP-Direct" ausgliedern. Das Unternehmen plant, den Online-Verkauf von Rechnern und Druckern zuerst in den USA in großem Stil aufzuziehen. Europa soll das Ziel der zweiten Ausbaustufe sein.

Ab Juni soll in Großbritannien der Verkauf über das Internet anlaufen, und im dritten Quartal können auch in Schweden HP-Produkte via Web an den Kunden gebracht werden. Andere Länder, darunter auch Deutschland, kommen erst im Jahr 2000 an die Reihe.

Zunächst sollen nur Rechner und Drucker von HP angeboten werden. Allerdings plant der Hersteller schon jetzt, sein Internet-Angebot weiter auszubauen. So soll gegen Ende des Jahres das Built-To-Order-(BTO-)Konzept auf den Verkaufsseiten eingeführt werden. Außerdem will man in ferner Zukunft auch Produkte anderer Firmen anbieten. Auktionen sollen nach dem Willen der Verantwortlichen möglichst viele Surfer auf die HP-Seiten locken. Shen Li, General-Manager von HP-Direct, erwartet bereits für das Jahr 2002 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Dollar.

Wie die Giga Information Group vermutet, will auch Microsoft sein Internetbusiness in einen eigenen Geschäftsbereich auslagern. Hintergrund dieser Taktik sei, diese Gesellschaft an die Börse zu bringen. Nach Meinung von Giga-Analyst Rob Enderle könnte diese neue Microsoft-Gruppe den Börsenwert des heutigen Unternehmens um ein Vielfaches übersteigen. Auch wenn bei HP noch keine konkreten Pläne bekannt wurden, die neue Unternehmensgruppe als separate Einheit an der Börse zu etablieren, könnte auch bei Hewlett-Packard die Aussicht auf boomende Internetaktien den Ausschlag für die neue Geschäftsaufgliederung gegeben haben.