HP Forum: e3000-Anwender fordern Quellcode

21.09.2006
Das proprietäre Betriebssystem "MPE" hat sehr hartnäckige Anhänger.

Seit HP im Jahr 2001 das Ende seiner "e3000"-Server angekündigt hat, kämpft eine Gruppe von Anwendern und Systemberatern um das Weiterleben von MPE. Im Rahmen des HP Technology Forum in Houston, Texas, ist die Open MPE Inc. wieder einmal zusammengekommen und hat ihre Pläne besprochen, Softwareentwicklungsdienste für MPE anzubieten. Geplant sind Betriebssystem-Updates etwa zur Unterstützung neuer Peripherie und Netze. Open MPE schätzt, dass Anwender dafür - abhängig von der Zahl unterstützter Systeme - zwischen 5000 und 37500 Dollar zahlen müssten.

Jedoch hängt das Schicksal von Open MPE vom guten Willen Hewlett-Packards ab. Gewährt der Hersteller keinen Zugang zum Quellcode von MPE, dann kann Open MPE einpacken. Andauernde Verzögerungen könnten laut Open-MPE-Chairman Birket Foster das Gleiche bewirken. Die Hoffnung hat Foster noch nicht aufgegeben. "Wenn HP einen nahtlosen Übergang will, können sie das ganz einfach machen: Sie können das Projekt finanzieren und sicherstellen, dass uns zum Start die richtigen Ingenieure unter die Arme greifen."

HP hatte zuletzt erklärt, es werde die e3000 noch bis Ende 2008 unterstützen, nachdem der Support ursprünglich in diesem Jahr hatte auslaufen sollen. David Wilde, HPs Business Manager für die e3000, erklärte, die Position seiner Firma bezüglich Open MPE sei unverändert. HP prüfe noch, wie es am besten vorgehen solle. Einen Termin für eine Entscheidung wollte Wilde nicht nennen.

Verlängerter Support möglich

Wilde zufolge ist HP dafür offen, beim Support für die e3000 über das Jahr 2008 hinaus mit einer oder mehreren Third Parties zu kooperieren - dies könne Open MPE einschließen, müsse es aber nicht. Wie und mit welchem Geschäftsmodell die Übergabe vonstatten gehen könne, werde noch untersucht. "Wir schauen uns diese Probleme aktiv an", verspricht Wilde.

Foster, gleichzeitig Chef von MB Foster Associates, Partner in HPs e3000-Migrationsprogramm, geht davon aus, dass viele Anwender noch über 2008 hinaus mit den alternden Maschinen arbeiten werden. (tc)