Der deutsche ITK-Markt auf dem Weg der Genesung

Hoffnung und Zuversicht

24.09.2004
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.
Ist das schon die Entspannung am Markt? Die Industrievereinigung Bitkom meldet beim Blick auf die deutsche ITK-Branche für das laufende Jahr jedenfalls eine positive Trendwende.

Nach den neuesten Untersuchungen des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) in seinem jüngsten Branchenbarometer erwarten 58 Prozent der deutschen Unternehmen aus der Branche der Informationswirtschaft und Telekommunikation (ITK) ein zum Teil deutliches Umsatzplus. Weitere 21 Prozent gehen immerhin von stabilen Umsätzen aus.

"Die ITK-Branche bleibt auf dem Wachstumspfad", kommentierte denn auch Bitkom-Präsident Willi Berchtold die neuen Daten. Insbesondere sei festzuhalten, dass sich die Auftragsbücher weiter füllten. Die Auftragsbestände wachsen laut Berchtold schneller als die Umsätze. "Alles spricht dafür, dass sich der Investitionsstau im ITK-Sektor auflöst", so der Bitkom-Chef weiter.

Mobilfunk als Impulsgeber

Insbesondere die Anbieter von Mobilfunkdiensten, die Repräsentanten der neuen Medien und Hersteller, die Produkte aus dem Segment digitale Consumer Electronics (CE) anbieten, zeigen sich hoffnungsfroh. 75 Prozent der Anbieter von Mobilfunkdiensten rechnen in diesem Jahr mit einem Umsatzplus (siehe Grafik "Prognose 2004"). Bei neuen Medien liegt dieser Wert bei 70 Prozent.

Doch auch das lange kränkelnde IT-Hardware-Segment ist wieder im Aufwind. Die schon im Frühjahr 2004 zu verzeichnende Wende scheint, so der Bitkom, "nachhaltig" zu sein: Knapp 53 Prozent der Hersteller rechnen 2004 mit einem höheren Gesamtumsatz als 2003, weitere 21 Prozent zumindest mit einem stabilen Geschäft. Auch die IT-Dienstleister sind zuversichtlich: 54 Prozent der Befragten Bitkom-Mitglieder gehen bezüglich dieses Segments von Umsatzsteigerungen aus, 19 Prozent glauben, dass sich die Einnahmen zumindest konsolidieren werden.

Noch besser fiel der Ausblick für das Software-Segment aus: 62 Prozent der Befragten erwarten in diesem Jahr ein Wachstum und immerhin 24 Prozent sehen Zeichen für eine Festigung der Branche. Ein echter Ausreißer nach oben sind nach Bitkom-Angaben die Anbieter von Telekommunikations-Infrastrukturen. Dieses Segment lag drei Jahre in Folge im Minus. Mittlerweile berichten 70,6 Prozent der in diesem Markt tätigen Unternehmen wieder von steigenden Auftragseingängen.

Auf Basis dieser Ergebnisse bekräftigt die Industrievereinigung ihre Wachstumsprognose von 2,5 Prozent im deutschen ITK-Markt für dieses Jahr. Insgesamt wird die Branche auf ein Gesamtvolumen von 132 Milliarden Euro zulegen. Der ITK-Markt würde damit in seiner volkswirtschaftlichen Bedeutung an dritter Stelle hinter dem Baugewerbe und der Energiewirtschaft liegen, sagte Berchtold.

* Jan-Bernd Meyer, Leitender Redakteur COMPUTERWOCHE