F&S über den europäischen Markt für Datenübertragungsprozessoren:

Höchste Zuwachsrate bei Netzknotenrechnern

03.09.1982

NEW YORK (cmd) - Zum Spitzenreiter auf dem europäischen Markt für Datenübertragungsprozessoren wird sich bis 1980 der Front-end- oder Vorverarbeitungsprozessor entwickeln. Nach einer Studie des US-Marktforschungsunternehmens Frost & Sullivan (F&S), New York, verdoppelt sich die Zahl der Einheiten von 1550 im Jahr 1981 auf 2925 Geräte 1980. Der Softwareabsatz wächst im selben Zeitraum sogar um 400 Prozent.

In ihrer Analyse haben die F&S-Experten Technologien und Absatzmärkte in Europa bei fünf Prozessortypen untersucht: Vorverarbeitungsprozessoren, Netzknotenrechner, Datenkonzentratoren, Nachrichtenvermittlungssysteme sowie Datenpaketvermittlungssysteme .

Der Gesamtmarkt, der zu über S0 Prozent aus der Bundesrepublik, Frankreich und Großbritannien besteht, wachse bis 1986 kumulativ auf 1,7 Milliarden Dollar an. Nach 270 Millionen Dollar im Jahr 1980 erreiche er 1984 seinen Höchststand mit 430 Millionen Dollar und flache dann zwei Jahre später auf 387 Millionen Dollar ab. Der Softwareabsatz werde sich im gleichen Zeitraum von 21 Millionen Dollar auf 93 Millionen Dollar ausweiten und damit vervierfachen.

Die höchste Zuwachsrate in bezug auf Absatz und Menge verzeichnet Frost & Sullivan bei Netzknotencomputern, da sich das Benutzerinteresse mehr und mehr zentralrechnergesteuerten Gebietsnetzen zuwende und damit der Bedarf an Verknüpfungsmöglichkeiten zunehme. Nach den Prognosen schnellt der Absatz um mehr als das Zehnfache von 220 auf 2400 hoch. Der Wert der in den Netzknotenrechnern verwendeten Software "eskaliert", so F&S, sogar um das Zwanzigfache von jetzt 1 auf fast 20 Millionen Dollar.

Die Anzahl der abgesetzten Paketvermittlungssysteme werde sich von 43 auf 116 bis 1986 verdreifachen. Dies sei vor allem darin begründet, daß in den nächsten fünf Jahren bei den öffentlichen Datenübertragungsnetzen in Europa jeweils neue Vermittlungssysteme dieser Art installiert wurden. F&S weist aber darauf hin, daß auf Grund der Preiserosion der Absatz dollarwertmäßig eher stagniere.

Markteinbrüche prognostiziert das US-Unternehmen für Datenkonzentratoren und Nachrichtenvermittlungssysteme. Neuere Netzwerktypen absorbierten die bisher von den Nachrichtenvermittlungssystemen ausgeübten Funktionen, und der Textverkehr, der bisher ausschließlich über diese Systeme abgewickelt worden sei, werde mehr und mehr auf öffentliche Datenübertragungs- und Bildschirmtextsysteme übergehen, die ihrerseits wiederum von Zentralrechnern und verteilten DV-Systemen unterstützt würden. Der Absatz von Nachrichtenvermittlungssystemen fällt daher nach der F&S-Analyse in Europa um fast zwei Drittel.

Der programmierbare Konzentrator wird gar als eine "vom Aussterben bedrohte Geräteart" bezeichnet da seine Funktionen durch den dynamischen Multiplexer übernommen worden seien. Sowohl beim Hardware- als auch beim Softwareabsatz sei mit einem "Sturzflug" zu rechnen.

Die zweibändige Studie (Kennziffer E552) ist zu beziehen bei: Frost & Sullivan, Inc., 104 - 112 Marylebone Lane, London, W1M, Telefon: 01-4 86-83 77/83 79.