Regierung über Finanzierungskraft besorgt:

Hilfe für ICL gesucht

16.01.1981

LONDON (gr) - Hilfe für ihren einzigen großen Computerhersteller ICL sucht die britische Regierung. Sie zweifelt nach dem letzten Jahresabschluß an der Fähigkeit des Unternehmens, die zur Wettbewerbsfähigkeit notwendige Forschung und Entwicklung finanzieren zu können.

Die britische Regierung wandte sich bereits im Dezember an private Unternehmen, um dem einzigen Mainframer des Landes zu helfen, belichtet die Financial Times. Angeblich verhandelte sie mit den Erdölkonzernen British Petroleum und Shell um eine Finanzspritze. Doch sollen beide frostig reagiert haben. Das Industrieministerium soll sich mittlerweile an ausländische Computerhersteller gewandt haben. Als möglicher Partner wurde CDC genannt.

ICL mußte im Geschäftsjahr zum 30. September 1980 einen Gewinnrückgang von 46 Prozent hinnehmen. Als Ursachen wurden die schwächere Nachfrage, die Stärke der britischen Währung sowie die hohen Zinsen genannt. Kritiker behaupten, so die Finanzzeitung, daß sich die Politik des Unternehmens nicht ausreichend auf den kommerziellen Sektor konzentriert habe.