Grundkapital halbiert sich

Heyde verlässt den Neuen Markt

08.03.2002
BAD NAUHEIM (CW) - Das Software- und Serviceunternehmen Heyde AG kämpft nach wie vor mit handfesten Problemen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Gesellschaft Umstrukturierungen angekündigt, die jedoch nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt haben. Aus Kostengründen verlässt das Unternehmen nun den Neuen Markt.

Unter dem seit Februar amtierenden Unternehmenschef Axel Buchholz wurden jetzt einschneidende Maßnahmen getroffen. Heyde will sich künftig auf die Bereiche Supply Chain sowie Financial Services konzentrieren und vorwiegend in Deutschland aktiv sein. Die verlustbringenden Tochtergesellschaften in England, Brasilien und Spanien werden geschlossen. Die Folgen daraus sind bitter. Wie das Unternehmen erklärte, müssen durch die Schließungen Abschreibungen vorgenommen werden, die mehr als die Hälfte des Grundkapitals verzehren. Die Banken ständen dennoch weiter hinter dem Unternehmen, hieß es, und hätten ihre Kreditlinien ausgeweitet.

Heyde teilte außerdem mit, dass man aus Kostengründen vom Neuen Markt an den Geregelten Markt wechseln wolle. Der Aktienkurs des Unternehmens, der vor zwei Jahren noch bei über 40 Euro lag, gehört mittlerweile zu den Penny-Stocks. Laut Beschluss der Deutschen Börse wird das Papier sowieso am 18. März aus dem Neuen-Markt-Index Nemax 50 ausgeschlossen. (rs)