SNA-Plus-Client-Server-Architektur vorgestellt

Hewlett-Packard beginnt mit der Änderung der bisherigen SNA-Politik

10.04.1992

PALO ALTO (IDG) - Hewlett-Packard (HP) vereinfacht die Möglichkeiten die eigenen Systeme an IBMs SNA-Welt anzukoppeln. Eine neuentwickelte "SNA-Plus-Client-Server-Architektur" soll ab sofort die Anbindung unterschiedlicher mit einem Ethernet-LAN verbundener HP-Midrange-Systeme und -Workstations an SNA-Umgebungen mit im Prinzip nur einem Gateway gewährleisten.

Der RISC-Spezialist aus Palo Alto rückt damit von seiner bisherigen SNA-Philosophie ab, derzufolge für die unterschiedlichen HP-Rechnerfamilien jeweils spezifische SNA-Softwarelösungen angeboten wurden. Dies führte, wie auf Anwenderkreisen schon seit längerem beklagt und nun auch aus HP-Kreisen eingeräumt wurde, in heterogenen Rechnerumgebungen zu einem unübersichtlichen und kostenintensiven Einsatz vielfältiger SNA-Gateways. Als erste SNA-Plus-Lösungen sind nach Angaben von HP ab sofort ein SNA-Plus-Board mit entsprechender Basissoftware, Client-Server-Programme inklusive 3270- und 3278-Terminalemulationen sowie LU6.2-Peer-to-peer-Verbindungen verfügbar. Die genannten Produkte unterstützen Workstations der Serien 400 und 700 vom Typ HP/Apollo 9000 sowie HPs 9000/300 sowie HP-Server der Serie 800. Das SNA Plus-Paket korrespondiert, wie es vom Hersteller ergänzend heißt, sowohl mit HPs Openview und Big Blues Netview als auch mit anderen SNMP-kompatiblen Netzwerk-Management-Systemen.

Wie aus Firmenkreisen in Palo Alto ferner bekanntwurde, planen die HP-Entwickler zum Jahresende eine Erweiterung von SNA Plus um Features wie File Transfer, diverse Grafikprogramme und vor allem eine Zugangsmöglichkeit zu Token-Ring-Netzen via X.25. Als Preise für den Verkauf in den USA wurden 3400 Dollar für das SNA-Plus-Board, 1100 Dollar für die Basissoftware und 1500 Dollar für ein SNA Plus-API angegeben.