MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Aktionäre des Internet-Anbieters T-Online haben am Donnerstag noch nicht über die Verschmelzung des Unternehmens mit dem Telekom-Konzern entschieden. Nach mehr als elfstündiger Debatte vertagte der Aufsichtsratsvorsitzende Kai-Uwe Ricke das Treffen auf den heutigen Freitag.

Zahlreiche Kleinanleger hatten in der zum Teil hitzigen und emotionalen Aussprache heftige Kritik an der Wiedereingliederung von T-Online in den Mutterkonzern und dem ihrer Ansicht nach zu niedrigen Umtauschverhältnis geübt. Aktionärsvereinigungen kündigten gerichtliche Schritte gegen die Verschmelzung an und wollen die Tauschofferte prüfen lassen.

Apropos: Eine Aktionärin hat auf der Hauptversammlung gestern den Aufsichtsratschef in die Bredouille gebracht. Als Ricke den Antrag auf Abwahl des Versammlungsleiters kurzerhand mit der Empfehlung der Verwaltung auf Ablehnung zu kontern versuchte, ergriff die Frau das Wort: Wann sei der Beschluss in der Verwaltung denn gefallen, wollte sie wissen.

Sie verlangte genaue Angaben über den Ort und Protokolle. Der perplexe Ricke ließ die Versammlung unterbrechen und antwortete nach einer kurzen Beratung: "Durch Blickkontakt haben wir uns verständigt". Zuvor sei auf einer Sitzung am Morgen besprochen worden, einen solchen möglichen Antrag abzulehnen. (dpa/tc)