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Handy-Roaming wird billiger

10.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auslandsreisende können hoffen: Die Europäische Kommission geht davon aus, dass die Roaming-Gebühren für das Telefonieren im Ausland bald sinken.

Die Kommission begründet ihren Optimismus mit aktuellen Plänen von Vodafone. Arun Sarin, Vorstandvorsitzender des Mobilfunkkonzerns, hatte in Brüssel nämlich angekündigt, im Sommer die Roaming-Gebühren zu senken. Erste Pilotprojekte sollen in ausgewählten EU-Staaten bereits zu Ostern gestartet werden. Künftig will Vodafone seinen Kunden dann pro Roaming-Telefonat nur noch einen Einheitspreis berechnen, der deutlich unter dem derzeitigen Tarif von 0,89 Euro pro Minute liegen soll.

Bei der EU-Kommission geht man davon aus, dass andere Mobilfunkanbieter dem Beispiel Vodafones folgen werden und ebenfalls ihre Preise senken. Vodafones Vorstoß kommt allerdings nicht ganz freiweillig. Erst im Dezember hatte die Europäische Regulierungsgruppe eine Überprüfung der Roaming-Tarife eingeleitet. Zudem führt die Generaldirektion Wettbewerb seit Juli unter anderem eine Untersuchung gegen Vodafone durch. In ihr soll geklärt werden, ob der Carrier auf Großhandelsebene überzogene Roaming-Gebühren verlangt.

Die EU-Kommission hat ferner ein Kartellverfahren gegen T-Mobile und Vodafone auf dem deutschen Markt eröffnet. Wie die Behörde mitteilte, verlangen beide Unternehmen offensichtlich zu hohe Roaming-Gebühren von ausländischen Anbietern. Es bestehe der Verdacht, dass T-Mobile und Vodafone eine Monopolstellung ausnutzten. Beide Firmen haben nun Gelegenheit, Stellung zu nehmen. (hi/tc)