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Hängende Fusion mit freenet.de belastet mobilcom-Ergebnis

08.11.2006
Der Telefon- und Internet-Konzern mobilcom hat wegen der weiter hängenden Fusion mit seiner Tochter freenet.de in den ersten drei Quartalen 2006 weniger verdient als im Vorjahr.

Wegen noch laufender Rechtsstreitigkeiten konnte die erhöhte Schlagkraft eines integrierten Telekommunikationsunternehmens nicht genutzt werden, teilte mobilcom am Mittwoch in Büdelsdorf mit. In den ersten neun Monaten reduzierte sich das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres von 111 auf 99 Millionen Euro. Darin sind die Ergebnisse von freenet.de bereits enthalten.

Der Umsatz des Konzerns erhöhte sich um 2,2 Prozent auf 1,52 Milliarden Euro; davon entfallen 981 Millionen auf das Mobilfunk- Geschäft von mobilcom und 543 Millionen auf Festnetz/Internet, das von freenet geführt wird.

Am Markt war mobilcom/freenet erfolgreich und steigerte die Kundenzahl im Mobilfunk auf fünf Millionen. „Wir können auf das bisher Erreichte sehr stolz sein“, findet der Chef beider Unternehmen, Eckhard Spoerr. „Wir haben es geschafft, gegen den Markttrend fallender Mobilfunkpreise und Umsätze das Unternehmen wieder auf profitables Wachstum zu bringen.“ Dazu hätten das Kundenwachstum um rund 360.000 in den vergangenen zwölf Monaten und die steigende Qualität der Neukunden beigetragen.

Im freenet-Geschäft mit Festnetz und Internet konnte der Konzern im abgelaufenen Quartal 75.000 neue Kunden für den schnellen Internet-Zugang über DSL gewinnen und zählt nun gut 900.000 Kunden. Bis zum Jahresende wolle freenet.de eine Million erreichen. Wegen eines geänderten Vertragsmodells mit der Deutschen Telekom verbessern sich künftig die Margen des Geschäfts und damit die Erträge von freenet. Zu der seit mehr als einem Jahr von den Hauptversammlungen beschlossenen Fusion gab es keine neue Aussagen der Unternehmen. Das Projekt wird noch durch drei Rechtstreitigkeiten mit zwei Klägern in Hamburg und Schleswig-Holstein blockiert. (dpa/tc)