Erfolgreich starten

Gut gründen - besser arbeiten

06.10.2010
Ein spendabler Geldgeber und eine engagierte Hochschule sorgen für Hightech-Gründernachwuchs.

Wer wünscht sich nicht Hochschulabsolventen in seiner Firma, die ihr Fachwissen nicht nur im Kopf behalten, sondern es persönlich umsetzen können und damit die Qualität von Projekten steigern? Aber wer wird schon "unternehmerisch geschult"? Am Strascheg Center for Entrepreneurship (SCE), einem An-Institut der Hochschule München, sieht Geschäftsführer und Professor Klaus Sailer den Bedarf an selbständig weiterdenkenden Mitarbeitern überall steigen: "Firmen benötigen junge Unternehmer, die mit ihren Ideen Prozesse weiterentwickeln - ob als Chef im eigenen kleinen Unternehmen - oder als Mitarbeiter großer Abteilungen internationaler Firmengruppen. Es geht um den Mut zu eigenen Ideen, Kooperationswille und Zielstrebigkeit."

Seit 2002 bietet das SCE, gegründet von Risikokapitalgeber Falk Strascheg, an der Hochschule München den Studierenden aller Fakultäten eine praxisorientierte Entrepreneurship-Ausbildung an. Drei wichtige Säulen der SCE-Tätigkeit bilden die Bereiche Motivation und Qualifikation, Gründungsförderung sowie unternehmerisches Netzwerk. Themen der Seminare sind unter anderem die Entwicklung einer Geschäftsidee oder der Einsatz von Innovationsstrategien.

Einen Schwerpunkt bilden die Veranstaltungsreihe "Unternehmer live erleben!" sowie regelmäßige Workshops, etwa mit Social-Media-Experten oder Patentanwälten. Der umfassendste Qualifikationskurs nennt sich "ape" (Academic Program for Business Innovation & Entrepreneurship), gedacht als Zertifikatsprogramm über zwei Semester, aber nicht nur für Studierende, sondern auch für Berufstätige.

Begehrt ist zudem die Gründungsförderung. Bis zu zwölf Teams aller Branchen betreut das SCE beim Sprung auf den Markt, wobei ein Netzwerk aus Spezialisten miteinbezogen wird, das in der Gründer-Community verwurzelt ist.

Hochschule sucht Partner

Das Straschek-Gründerzentrum an der Hochschule München fördert jährlich einige Teams, die es in die Selbständigkeit zieht.
Das Straschek-Gründerzentrum an der Hochschule München fördert jährlich einige Teams, die es in die Selbständigkeit zieht.
Foto: Straschek Gründerzentrum

Mit der Steelcase Creative Hall im Erdgeschoss besitzt das SCE neben seiner hellen Büroetage einen ungewöhnlichen Raum, der ideale Voraussetzungen für Arbeitsgruppen und kreative Prozesse bietet. Hier lassen sich große Gruppen in beliebig viele Einzelrunden aufteilen und visuell und akustisch abtrennen, hier kann man Präsentationen ebenso halten wie Podiumsdiskussionen oder feierliche Großveranstaltungen. Das SCE sucht laufend Partner als Förderer ihrer Arbeit, die gerne mit studentischen Teams zusammenarbeiten.

Eines der ersten Gründerteams des SCE, die Artificial Technology GmbH, ist heute ein etabliertes Unternehmen mit Sitz in Puchheim und beschäftigt 25 Mitarbeiter. Mit der Entwicklung von emotionalen Elementen für Charaktere in Computerspielen haben hier drei Hochschulalumni den Mut gehabt, ihr Hobby zum Beruf zu machen.