Skandinavischer Raum gewinnt an Bedeutung

Gruppe Bull will intensiver mit Nokia zusammenarbeiten

01.03.1991

PARIS (CW) - Die Groupe Bull will künftig eine größere Rolle auf dem skandinavischen Markt spielen. Derzeit verhandelt der französische Computerhersteller mit der finnischen Nokia Oy AB über ein erweitertes Kooperationsabkommen für die Länder Schweden, Norwegen und Dänemark.

Beide Unternehmen verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Seit 1964 vertreibt Nokia bereits Bull-Produkte in Finnland. Nun denken die Franzosen daran, dieses Vertriebsabkommen auch auf den übrigen skandinavischen Raum Schweden, Norwegen und Dänemark - auszudehnen. Verstärkt zusammenarbeiten sollen danach die in diesen Ländern bestehenden Vertriebsgesellschaften der beiden Unternehmen. Ziel ist es, durch das gemeinsame Auftreten unter anderem einen verbesserten Kundenservice anzubieten, vor allem aber als Systemintegrator im skandinavischen Raum Fortschritte zu machen.

Von der Kölner Bull-Pressestelle verlautete dazu, die geplante Maßnahme sei auch Bestandteil der zum 1. Januar 1991 in Kraft getretenen neuen Gruppenorganisation der Gruppe Bull, in Europa Cluster aus mehreren, geografisch naheliegenden Ländern zu bilden. Zu Clustern zusammengefaßt wurden neben Skandinavien die Benelux-Staaten, der deutschsprachige Raum, die britischen Inseln, Südeuropa, Osteuropa sowie die iberischen Halbinseln.

In den angelaufenen Verhandlungen zwischen Bull und Nokia soll zudem auch eine mögliche Beteiligung eines der beiden Unternehmen am Kapital des anderen zur Sprache kommen.

Würde sich Nokia allerdings an Bull beteiligen wollen, so müßten sich die Finnen dafür erst die Zustimmung der französischen Regierung einholen, da Bull sich zu 93 Prozent in Staatsbesitz befindet. Das Ende der Verhandlungen wird für Ende Juni erwartet.