Canalys

Google muss App-Angebot für Android-Tablets verbessern

20.08.2013
Fast die Hälfte der beliebtesten iPad-Apps aus dem iTunes App Store von Apple gibt es nicht für die Android-Plattform oder sind nicht für die Bildschirmformate von Android-Tablets angepasst. Das hat das Marktforschungsunternehmen Canalys in einer aktuellen Analyse herausgefunden.

In der Anzahl der angebotenen Apps konnte Google bereits vor einiger Zeit an Apple vorbeiziehen. Dass dabei die Qualität nicht immer unbedingt im Vordergrund steht, zeigt jetzt eine Datenerhebung des Marktforschungsunternehmens Canalys. Das hat herausgefunden, dass viele der beliebtesten Apps für das iPad nicht für Android-Tablets erhältlich oder nicht an das Bildschirmformat eines Tablet angepasst sind, die Smartphone-App also nur vergrößert dargestellt wird. Canalys hat dafür die Listen der 50 beliebtesten Tablet-Apps aus iTunes App Store von Apple (US-Version) und aus dem Google Play Store verglichen - jeweils kostenlose und bezahlungspflichtige - und kommt auf das Ergebnis, dass 30 Prozent der iPad-Apps gar nicht erst für ein Android-Tablet angeboten werden. Weitere 18 Prozent sind zwar generell lauffähig, aber nicht an die Größe und Bedienung des Tablet angepasst.

So sind also nur 70 Prozent der erfolgreichsten kostenlosen und bezahlpflichtigen iPad-Apps auch für Android-Tablets erhältlich, und davon nur 52 Prozent für diese Geräteklasse optimiert. Von den mehr als 900.000 angebotenen Apps des Apple App Store werden knapp 375.000 Apps mit einer Optimierung an das iPad programmiert - im mehr als eine Million Apps zählenden Play Store sind es nur wenige Zehntausend. An diesem Zustand wird sich in Zukunft allerdings etwas ändern müssen, so Canalys, sonst riskiere Google die Abwanderung enttäuschter Kunden an die Konkurrenz. Dazu zähle auch, die Kunden zum Bezahlen für Apps zu ermuntern: Unter den 52 Tablet-optimierten und auch für das iPad erhältlichen Apps befinden sich laut Canalys nur sechs kostenpflichtige Anwendungen. Dadurch werde der Nutzer nicht nur genervt, sondern auch unnötig an der Akkulaufzeit des Geräts gezehrt.

Die Monetarisierung der Apps würde helfen, dass die Entwickler hinter der Programmierung auch ein lohnenswertes Geschäft erkennen und sich der Qualität - und damit auch der Optimierung an Tablets - verschreiben. Die Masse an Geräten sei längst nicht alles, vielmehr müsse Google auch in Zukunft sein Ökosystem vorantreiben.

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