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Global Crossing einigt sich mit der SEC

12.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Drei Jahre nach Aufnahme der Ermittlungen wegen Bilanzbetrugs haben sich Global Crossing und drei ehemalige Führungskräfte des US-Carriers mit der US-Börsenaufsicht SEC geeinigt. Die Behörde hatte Global Crossing beschuldigt, ihre Umsätze im Jahr 2001 durch den Tausch von Kapazitäten mit anderen Carriern künstlich aufgebläht zu haben. Das Unternehmen habe gegenüber Investoren verschwiegen, dass es zunehmend stärker von Tauschgeschäften abhängig geworden sei, obwohl diese keine sichere Einnahmequelle darstellten, erklärte die SEC in einer Stellungnahme. Die Führungskräfte wiederum hätten von diesen Versäumnissen gewusst, aber nichts dagegen unternommen. Trotz dieser Schuld ging Global Crossing straffrei aus. Der ehemalige CEO Thomas Casey, Ex-CFO Dan Cohrs und der damalige Chefbuchhalter Joseph Perrone müssen je 100.000 Dollar Strafe zahlen.

Das 1997 von Winnick gegründete Unternehmen hatte den Aufbau seines weltumspannenden Glasfasernetzes mit milliardenschweren Krediten finanziert. Im Januar 2002 musste der Carrier Gläubigerschutz nach Paragraf elf des US-Konkursrechts beantragen, nachdem es die insgesamt 12,4 Milliarden Dollar Schulden nicht zurückzahlen konnte. Erst Ende 2003 gelang es Global Crossing mit neuen Bilanzen, die Reorganisation abzuschließen. (mb)