GfK-Studie: Deutsche haben 2008 mehr Geld im Portemonnaie

19.12.2007
Von Richard Knoll
Die Konsumenten in Deutschland werden 2008 durchschnittlich rund 700 Euro pro Person mehr im Portemonnaie haben als in diesem Jahr. Das besagt die jüngste Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

Nach den Ergebnissen des GfK-Berichts stehen den deutschen Verbrauchern für das Jahr 2008 Nettoeinkommen in Höhe von insgesamt 1.542 Milliarden Euro zur Verfügung. Staatliche Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten sind hier inbegriffen. Pro Kopf entspricht dies einer Kaufkraft beziehungsweise einem durchschnittlichen verfügbaren Einkommen von 18.734 Euro im Jahr, das jeder Bundesbürger für Lebensunterhalt und Konsum ausgeben kann.

Das sind fast 700 Euro mehr als im Vorjahr und entspricht einem Wachstum von rund 3,8 Prozent. Die Pro-Kopf-Kaufkraft wächst damit stärker als die von der Europäischen Zentralbank für 2008 prognostizierte Inflationsrate von maximal zwei Prozent. Somit haben die Menschen im Durchschnitt auch tatsächlich mehr Geld zur Verfügung als in 2007.

"Die Kaufkraft der Deutschen entwickelt sich seit Jahren stabil nach oben. Auch wenn hierzulande keine mehrstelligen Wachstumsraten zu erreichen sind, so wächst der durchschnittliche Wohlstand doch sehr konstant auf einem recht hohen Niveau", erklärt Simone Baecker-Neuchl vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK.

Allerdings ist der Wohlstand regional ungleich verteilt. Die Bewohner Bayerns sind mit durchschnittlich 20.340 Euro pro Kopf die wohlhabendsten. In mehr als einem Viertel aller bayrischen Stadt- und Landkreise liegt die durchschnittliche Kaufkraft zehn Prozent oder mehr über dem Bundesdurchschnitt. Knapp dahinter folgt Baden-Württemberg, wo laut Prognose die Kaufkraft pro Einwohner im kommenden Jahr 20.026 Euro betragen wird.

Im Kontrast dazu liegt der Pro-Kopf-Wert in allen Landkreisen der ostdeutschen Bundesländer ausnahmslos nach wie vor unter dem Bundesdurchschnitt. Allerdings sei auch festzustellen, dass negative Abweichungen vom Durchschnitt so gut wie nirgends mehr höher als 25 Prozent liegen. Dies gilt auch für die ehemals sehr strukturschwachen Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern. Der Wohlstand steigt dem GfK-Bericht zufolge in den meisten ostdeutschen Regionen konstant, auch wenn es nach wie vor ein deutliches West-Ost-Gefälle gibt.