Gerüchte über Arcor-Verkauf

26.07.2005
Branchengeflüster zufolge haben die Mobilcom-Tochter Freenet, United Internet und Apax Interesse an dem Festnetzanbieter Arcor.

Die Vodafone-Tochter Arcor, einer der schärfsten Telekom-Konkurrenten, gilt in Analystenkreisen als interessante Partie. Im dynamischen, hart umkämpften DSL-Markt wäre der Käufer von Arcor in der Lage, künftig Produkte auf Basis einer eigenen Netzinfrastruktur anzubieten. Damit gewänne er eine größere Flexibilität beim Schnüren von Access-Angeboten, da er nicht mehr von den DSL-Vorprodukten der Telekom abhängig wäre. Vor diesem Hintergrund schätzen Analysten den erzielbaren Verkaufswert der Vodafone-Tochter auf ein bis zwei Milliarden Euro.

Kenner des Vodafone-Konzerns wollen wissen, dass Freenet, United Internet sowie der Investor Apax bereits ernsthafte Angebote vorgelegt hätten. Für Freenet und United Internet wäre Arcor vor allem wegen seiner bundesweiten Infrastruktur von Interesse. Unklar sind dagegen die Motive von Apax.

Die Rolle von Apax

Die Finanzinvestoren kontrollieren Tropolys, einen Verbund von Stadtnetzbetreibern, und sind dabei, den DSL-Anbieter Versatel zu übernehmen. Mit einer Übernahme von Arcor würden sich diese Netze teilweise überlappen. Zudem ist Apax finanziell am TV-Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland beteiligt, der momentan sein Geschäft mit Internet-Zugängen und Telefonie ausbaut.

Offiziell dementiert Vodafone, dass zurzeit konkrete Verkaufsgespräche geführt würden. Nebulös heißt es lediglich, dass Arcor in fünf Jahren nicht mehr zur Vodafone-Gruppe gehören werde. In der Branche ist es allerdings ein offenes Geheimnis, dass der Konzern in der Vergangenheit des Öfteren versucht habe, seine Festnetztochter an den Mann zu bringen, bislang allerdings mit dem gebote- nen Preis unzufrieden gewesen sei. (hi)