General Motors fährt Aufträge zurück

General Motors fährt Aufträge zurück EDS-Umsatz leidet unter Rechtsstreit mit Großkunden

12.02.1999
MÜNCHEN (CW) - Ein lästiger Rechtsstreit mit einem der größten Kunden, der Xerox Corp., schmälert das Geschäftsergebnis der Electronic Data Systems Corp. (EDS).

EDS nahm im vergangenen Jahr 16,9 Milliarden Dollar ein und übertraf damit das Vorjahresergebnis um elf Prozent (15,2 Milliarden Dollar). Der bereinigte Gewinn beläuft sich auf 743,4 Millionen Dollar oder 1,40 Dollar je Aktie - 1997 waren es nach Abzug abschreibungsbedingter Belastungen 730,6 Millionen Dollar beziehungsweise 1,48 Dollar je Anteil.

Für die insgesamt schleppende Gewinnentwicklung ist vor allem das vierte Quartal 1998 verantwortlich, in dem EDS lediglich einen Reingewinn von 142,2 Millionen Dollar bei Einnahmen von 4,4 Milliarden Dollar auswies (plus vier Prozent). Das Unternehmen leidet unter anderem darunter, daß die ehemalige Muttergesellschaft General Motors, nach wie vor der größte Kunde von EDS, die Aufträge langsam reduziert.

Schlimmer noch wiegt jedoch ein Prozeß, den der Dienstleister gegen die Xerox Corp. angestrengt hat. Der Umsatz wäre um 200 Millionen Dollar höher ausgefallen, wenn EDS aufgrund dieses Rechtsstreits nicht eine "Belastung" in Höhe von 200 Millionen Dollar hätte verkraften müssen.

EDS hatte vergangene Woche am New York State Court Klage eingereicht, weil Xerox seinen Zahlungsverpflichtungen für Infrastrukturleistungen nicht nachgekommen sei. Xerox hatte im Juni 1994 einen Zehn-Jahres-Vertrag im Wert von 3,2 Milliarden Dollar mit EDS abgeschlossen.

Laut "Wall Street Journal" wirft Xerox dem Dienstleister Vertragsbruch und unrechtmäßige Bereicherung bezüglich Services vor, die EDS im Zusammenhang mit dem weltweiten PC-Netz und Telefonservices erbracht habe. Für diese Bereiche, die zusammen einen von vier Punkten des gesamten Vertrags ausmachen, zahlt Xerox seit November letzten Jahres laut EDS nicht mehr.