Small Business Router angreifbar

Gefährliche Schwachstellen in Cisco-Routern

07.02.2022
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Eine ganze Reihe von Ciscos Small-Business-Routern weisen gefährliche Schwachstellen auf. Für einige der Lücken gibt es bereits Proofs-of-Concept, die die Schwachstellen ausnutzen.
Ciscos Router der Small-Business-Reihe RV weisen 15 Sicherheitslücken auf. Noch gibt es nicht für alle Modelle Patches.
Ciscos Router der Small-Business-Reihe RV weisen 15 Sicherheitslücken auf. Noch gibt es nicht für alle Modelle Patches.
Foto: Cisco

Mit dem Slogan "Highly secure network access for small businesses" bewirbt Cisco auf seiner Webseite die Router der RV-Serie. Doch mit der beworbenen Sicherheit scheint es nicht weit her zu sein. In einem Advisory warnt der Hersteller gleich vor 15 Sicherheitslücken in Modellen der RV-Baureihe. Drei der Schwachstellen werden dabei in die höchste Risikokategorie eingestuft.

Von den Schwachstellen sind folgende Modelle betroffen:

  • RV160 VPN Routers

  • RV160W Wireless-AC VPN Routers

  • RV260 VPN Routers

  • RV260P VPN Routers with PoE

  • RV260W Wireless-AC VPN Routers

  • RV340 Dual WAN Gigabit VPN Routers

  • RV340W Dual WAN Gigabit Wireless-AC VPN Routers

  • RV345 Dual WAN Gigabit VPN Routers

  • RV345P Dual WAN Gigabit POE VPN Routers.

Unter Ausnutzung der Schwachstellen können laut Cisco auf den betroffenen Geräten willkürlich Code oder beliebige Befehle ausgeführt werden. Zudem sei es möglich sich höhere User-Privilegien zu erschleichen sowie den Authentifizierungs- und Autorisierungsschutz zu umgehen. Ferner bestehe die Möglichkeit, unsignierte Software zu installieren und auszuführen. Als ob das noch nicht genug wäre, so berichtet die Internet-Seite The Register, könnten die Boxen auch für DDoS-Angriffe genutzt werden.

Bei aller Gefahr - die Cybersecurity-Beratungsfirma Tenable hat alleine über 8.400 öffentlich adressierbare Router der RV34x-Reihe gefunden -, Cisco hat zumindest bereits erste Patches für die Sicherheitslücken veröffentlicht. Bei den Routern der RV340- und RV345-Serie werden mit dem Patch, wie es heißt, alle 15 Schwachstellen geschlossen. Für die Router der RV160- und RV260-Reihe wurden fünf der Sicherheitslücken in der Firmware-Version 1.0.01.07 behoben. Weitere Patches für diese Modelle will Cisco nach eigenen Angaben in Kürze veröffentlichen.