Integrata übernimmt:

GDV geht in Konkurs

14.01.1983

TÜBINGEN (ha) - Bei der GDV Gesellschaft für elektronische Datenverarbeitung mbH in Tübingen wurde am 3. Januar das Konkursverfahren eingeleitet. Nach Aussagen von Geschäftsführer Michael Moerike war vor dem Hintergrund der "rezessiven Marktlage" durch den Ankauf von Hardware ein "Liquiditätsloch" entstanden. Jetzt will die Integrata GmbH das Systemhaus unter dem Namen GDV Software GmbH weiterführen.

Das Scheitern der einst rund fünfzig Mitarbeiter starken GDV führt der mit der Konkursbetreuung beauftragte Rechtsanwalt Gerhard Breuer vor allem auf schwerwiegende Managementfehler zurück. Obwohl das 1978 gegründete Softwarehaus, als es noch ausschließlich mit Programmen handelte, ein gut florierendes Unternehmen war, geriet es erstmals ins Wanken, als man dazu überging, Digital-Equipment-Hardware zu verkaufen. Konstatierte Breuer: "Bei der Vermarktung dieser Systeme hat sich die Geschäftsführung übernommen." Einer der wesentlichen Fehler der GDV-Chefs liege in dem Versäumnis, das für den Systemverkauf zu niedrige Stammkapital von 500 000 Mark nicht rechtzeitig erhöht zu haben.