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Gates: "Wir wollen keinen Medien-Merger."

01.02.2000
AOL-Chef plant neue Services mit Time Warner

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat kein Interesse daran, dem Beispiel von AOL und Time Warner zu folgen und will sich lieber auf Software konzentrieren. Das erklärte Bill Gates auf dem sechstägigen Weltwirtschaftsforum in Davos. "Es würde sicher Spaß machen, ein Filmstudio zu besitzen, aber ich habe überhaupt keine Erfahrung darin. Also werden wir die Finger davon lassen. Wir werden keine Zeitschriften oder andere traditionellen Content-Provider kaufen," sagte der Microsoft-Chairman. Wie auch in den vergangenen 25 Jahren will Gates der Firmenmaxime treu bleiben, hauptsächlich in Sachen Software aktiv zu sein. Europachef Bernard Vergnes fügte jedoch hinzu, dass Abkommen und Beziehungen zu Content-Anbietern bis hin zu Investionen durchaus im Bereich des Möglichen lägen.

Microsoft wolle allerdings keineswegs die Verantwortung für die Strategie oder die Leitung einer Content-Company übernehmen.

AOL-Chef Steve Case wiederum sagte in der Schweiz, durch den Merger mit Time Warner würden beide Unternehmen in der Lage sein, "spannende" Dienstleistungen für die Verbraucher zu entwickeln, die ohne die Fusion nicht möglich gewesen wären. So wolle man Brücken bauen, die Telefone, Fernseher und Computer besser miteinander verbinden. Vor rund drei Wochen hatten die beiden Unternehmen ihre Fusionspläne bekannt gegeben (CW Infonet berichtete).