Gartner warnt vor neuer US-Sommerzeit

06.02.2007
In diesem Jahr beginnt und endet die Sommerzeit in den USA fast vier Wochen früher als bislang üblich - mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen.

Die Änderung der Sommerzeit in den USA ist eine von vielen Maßnahmen aus dem Energy Policy Act aus dem Jahr 2005. Sie bewirkt beispielsweise, dass zwischen dem 11. und 25. März die Zeitdifferenz zwischen New York und London sechs statt der gewohnten fünf Stunden beträgt. Die Verschiebung gegenüber Deutschland beläuft sich für diese Periode auf sieben anstatt sechs Stunden. Laut Gartner sind die meisten Unternehmen noch nicht darauf eingestellt.

Wer mit Geschäftspartnern in den USA zu tun habe, solle schnellstens die Gefahrenpotenziale prüfen, mahnen die Experten. Betroffen sein könnten beispielsweise

- Kalenderanwendungen (inklusive Sync-Funktionen etwa bei Blackberries),

- der Reiseverkehr,

- Banktransaktionen,

- Handelsapplikationen,

- Antragsfristen und Auktionsenden,

- Handy-Abrechungen,

- Zeitpunkte für Batch-Jobs oder

- zeitgesteuerter Zugriff auf IT-Ressourcen.

Zwar sei das Problem im Vergleich zum Jahr 2000 oder der Euro-Umstellung klein, es könne aber dennoch signifikante Geschäftsschäden oder Kosten hervorrufen.

Anwender sollten regelmäßig prüfen, ob für eingesetzte Produkte Patches notwendig und verfügbar seien. Die meisten Hersteller böten solche bereits an. Auffällig sei dabei allerdings, dass die Anbieter das Problem bewusst herunterspielten. Offenbar wollten sie geschäftsschädigende Panikeffekte ausschließen, wie sie bei der Jahr-2000-Umstellung zu beobachten waren. Es gebe zudem Fälle, in denen Standard-Patches nicht ausreichten (etwa wenn Daten schon vor dem Einspielen der Korrektur angelegt worden seien); außerdem werde es auch nicht für alle Produkte - zum Beispiel ältere, nicht mehr vom Hersteller unterstützte - Patches geben. Hier gelte es, mögliche manuelle Workarounds und eventuell den Umstieg auf neuere Versionen zu prüfen. (tc)