Foto: Vodafone
Für ein Pilotprojekt arbeitet der Mobilfunknetzbetreiber Vodafone jetzt im Untergrund. Beim Cannstatter Wasen, ein Volksfest in Stuttgart, rüstet Vodafone das Festgelände mit einem "funkenden Kanaldeckel" aus, um die Netzversorgung zu verstärken. Da auf dem Fest Millionen Gäste zeitgleich und am selben Ort eine Anbindung an das Mobilfunknetz benötigen, um Bilder zu teilen, Videos hochzuladen und sich gegenseitig anzurufen, sah Vodafone die passende Gelegenheit, neue Möglichkeiten für ein noch engmaschigeres Netz zu erproben.
Angebracht ist die Sende- und Empfangsanlage mit Antennen und Systemtechnik von Vodafone unter einer Kanalabdeckung aus Kohlestoff-Faser. Die wasserfeste Technik ist dabei als eigenständige Mobilfunkstation in das Vodafone-Netz integriert. Eine große Fläche kann die Technologie allerdings nicht versorgen. Sie dient speziell für die Aufstockung der Mobilfunk-Kapazität auf kleinem Raum. Nach dem Volksfest will der Netzbetreiber die Daten und Erfahrungen auswerten und entscheiden, ob die Technik zukunftsträchtig ist. Auch beim Ausbau des 5G-Netzes sollen die Erkenntnisse aus dem Projekt helfen.
In Berlin arbeitet Vodafone bereits seit Längerem mit besonderen Lösungen, um die Netzabdeckung in bestimmten Gebieten zu erhöhen. So wird die Straße des 17. Juni zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule derzeit mit 20 zusätzlichen Funkzellen verstärkt. Damit wird bei großen Events wie in der Silvesternacht oder beim Public Viewing großer Sportereignisse die Netzbelastung abgefedert, damit die Vodafone-Kunden unter den bis zu 1,5 Millionen Besuchern ein stabiles Mobilfunknetz vorfinden. Angebracht sind die 20 zusätzlichen Funkzellen an den Laternen im Jugendstil entlang der Partymeile.