Florian Gerster, seit dem 27. März 2002 Chef der Bundesanstalt für Arbeit (BA) in Nürnberg, will die Monsterbehörde der rund 90000 Angestellten und Beamten in einen modernen Dienstleistungsbetrieb verwandeln. Recherchen der CW bestätigen die Dringlichkeit dieses Vorhabens.
Für ein Berufsbild wesentliche Kenntnisse werden Umschülern nicht oder nur teilweise vermittelt. Die Qualifikation der Dozenten lässt in vielen Fällen zu wünschen übrig. Befragte Unternehmen zeigen an den Arbeitsuchenden kaum Interesse. Ihre zusätzlich erworbenen Qualifikationen gehen völlig an den Bedürfnissen der Firmen vorbei. Gefragt sei Spezialwissen. Das aber weisen mit staatlich geförderten Maßnahmen weitergebildete Erwerbslose in aller Regel nicht vor.
Das Geschäft mit Weiterbildungen und Umschulungen blüht dennoch. Das Problem steckt im System: Im Verwaltungsausschuss der Bundesanstalt für Arbeit entscheiden unter anderem die kritisierten Freien Träger über die Finanzierung ihrer eigenen Schulungsmaßnahmen. (Ausführlicher Bericht Seite 12) (jm)
Abb: Ausgaben für Förderung
Ob die Milliarden-Investitionen in die Weiterbildung Arbeitsloser gut angelegt sind, darf angesichts der Kursangebote bezweifelt werden. Quelle: BA