FTC vermisst Laptop mit Verbraucherdaten

23.06.2006
Ausgerechet der Federal Trade Commission (FTC), der wichtigsten US-amerikanischen Behörde für die Umsetzung von Datenschutzgesetzen, wurde jetzt ein Notebook mit Personendaten gestohlen.

Laut FTC wurde der Rechner, der Sozialversicherungsnummern und andere personenbezogene Daten von 110 Personen enthielt, in der vergangenen Woche aus einem von Mitarbeitern benutzten Auto entwendet. Die auf dem Laptop gespeicherten Informationen seinen passwortgeschützt, aber nicht verschlüsselt. Die Betroffenen seien in ein laufendes Verfahren involviert, das die FTC nicht näher identifizieren wollte.

Laut Betsy Broder, Assistant Director der FTC-Abteilung für Daten- und Identitätsschutz, wurde die Angelegenheit an den Inspector General der Behörde übergeben. Es werde nun geprüft, ob die Daten auf allen FTC-Notebooks verschlüsselt werden sollten. "Wir prüfen unsere Regelungen ständig, um keine Informationen aufs Spiel zu setzen", erklärte Broder.

Mit "nur" 110 Betroffenen ist die FTC-Panne vergleichsweise klein. Sie reiht sich aber laut "Wall Street Journal" ein in eine ganze Reihe von Datensicherheitspannen bei US-amerikanischen Behörden. Das Landwirtschaftministerium musste gestern einräumen, dass Hacker möglicherweise die Daten von 25.000 seiner Angestellten abgegriffen haben. Und das Department of Veterans Affairs hatte kürzlich zugegeben, ihm sei ein Rechner mit Daten von 17,5 Millionen Veteranen und Militärs gestohlen worden (siehe "Gartner: Identitätskrise durch Datenklau").

Sowohl das Landwirtschafts- als auch das Veteranenministerium erhielten in den beiden letzten Jahren schlechte Noten auf der jährlichen Computer Security Report Card des House Committee on Government Reform. Die FTC wurde auf dieser nicht berücksichtigt. Alle drei Behörden bieten nun möglicherweise Betroffenen eine einjährige kostenlose Überwachung ihrer Kontobewegungen an. (tc)