Freiberufler setzen weiter auf Java

18.11.2004
Auftraggeber verlangen Java-Kenntnisse. Die selbständigen Entwickler haben sich darauf eingestellt.

Java bleibt die Programmiersprache Nummer eins." Dieses Resümee zieht Stefan Symanek vom IT-Projektportal Gulp aus der jüngsten Auswertung der Projektanfragen. Im vergangenen Monat waren insgesamt 5197 Projektangebote eingegangen, in 14 Prozent aller Anfragen wurde Java-Wissen verlangt. Besonders Frankfurt am Main erwies sich als Java-Hochburg. Andere Programmiersprachen wie C++ (7,6 Prozent), Abap 4 (5,8 Prozent) und C# (5,4 Prozent) rangieren mit deutlichem Abstand dahinter. Lediglich SQL konnte mit 12,4 Prozent aufschließen. Dementsprechend fordern Java-Entwickler auch einen durchschnittlichen Stundensatz von 64 Euro, während andere Programmierer sich mit zwei bis drei Euro weniger zufrieden geben.

Auftragslage hat sich verbessert

Allerdings verfügt auch eine große Anzahl der Freiberufler über Java-Kenntnisse: In der Gulp-Datenbank sind über 18 000 Selbständige mit diesem Wissen eingetragen, über 2000 von ihnen bezeichnen sich als Java-Experten. Dagegen stehen lediglich 253 Freiberufler, die sich auf C# spezialisiert haben. "Das bedeutet in der Konsequenz, dass Letztere am ehesten ein Projektangebot erhalten", sagt Symanek. Über eine schlechte Auftragslage können sich zurzeit jedoch nur wenige Freiberufler beklagen. Der Markt zieht schon seit Herbst 2003 kräftig an. Anfang des Jahres hatte Symanek prognostiziert, dass die Zahl der Projektanfragen um 25 Prozent wachsen und auf 40000 steigen wird. Nach zehn Monaten sind es nun schon knapp 45000, besonders stark war die Nachfrage nach Freiberuflern im Juli und Oktober.

Am Aufschwung im Freiberuflermarkt partizipieren allerdings nicht alle Projektanbieter. Eine Gulp-Umfrage unter 80 Unternehmen zeigt, dass jede dritte Firma in den zurückliegenden drei Quartalen den erwarteten Umsatz nicht erreicht hat. Dem stehen aber 38 Prozent der Befragten gegenüber, deren Geschäfte besser liefen als geplant. Insgesamt waren die Projektanbieter allerdings am Jahresanfang noch deutlich optimistischer eingestellt und erhofften sich höhere Gewinne, die nun nüchterner beurteilt werden. So peilen nur mehr 17 Prozent ein deutliches Plus an, im Januar rechneten noch 33 Prozent damit. (am)