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Fonds will in europäische Software-Startups investieren

03.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz anhaltender Flaute auf dem Technologiemarkt hat ein europäisch-US-amerikanischer Venture-Fonds 80 Millionen Dollar für ein neues europäisches Investitionsvorhaben zusammengetragen. Zu den privaten Investoren des Favonius-Insight-Ventures-Fonds zählen illustre Personen wie Dell-Gründer Michael Dell und Computer Associates-Vorsitzender Charles Wang. Institutionelle Anleger in den auf bis zu 200 Millionen Dollar angesetzten Geldtopf sind die niederländischen Finanzdienstleister ABN Amro und ING sowie die kalifornischen Rentenkasse Calpers. Das Vorhaben, das von einem europäischen Management geführt wird, will in Startups investieren, die Software für mobile, drahtlose Anwendungen entwickeln. Dieser Markt entwickelt sich in den USA positiv und trotzt bisher der Hightech-Krise. Nach Ansicht des Geschäftsführers Roel Piper sind die Investitionen allerdings in den Staaten nahezu versiegt, während Europa jetzt vor allem in Deutschland und Frankreich aufholt. Hier bieten sich seiner Ansicht nach günstige Investitionsmöglichkeiten in Firmen, die bereits ihr erstes Produkt auf dem Markt haben und manchmal sogar einen Kundenstamm aufweisen. Als weiterer Vorteil sind die Bewertungen gegenüber dem Vorjahr um über 80 Prozent gefallen, so dass Fonds heute mit dem gleichen Geld fünfmal soviel einkaufen können, erklärt Piper. Dennoch kann es noch einige Monate dauern, bis es wieder aufwärts geht - die beste Zeit für Investoren, die Säbel zu wetzen. Auch mit schnellen Gewinnausschüttungen wie in den besten Zeiten des Internet-Booms ist seiner Meinung nach nicht mehr zu rechnen. Gingen damals Dotcom-Companies bereits nach zwölf Monaten an die Börse, dauern Exits - sei es durch IPO oder Aufkauf - nun im Schnitt drei Jahre.