Kritik der GI

Firmen sparen an Fortbildung

20.12.2002

MÜNCHEN (CW) - In wirtschaftlich schwierigen Zeiten setzen viele Unternehmen den Rotstift gern in der Personalentwicklung an und reduzieren die Weiterbildungsbudgets. Diese Politik bezeichnet die Gesellschaft für Informatik (GI) als großen Fehler: "Ein rigider Sparkurs bei der Qualifizierung ist nicht nur äußerst kurzfristig, sondern in höchstem Maße kontraproduktiv. Nur mit qualifiziertem Personal, das immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung ist, kann Deutschland die wirtschaftliche Krise überwinden", warnt GI-Präsident Heinrich Mayr. Dies gelte insbesondere für die IT, in der Wissen noch schneller veralte als in anderen Branchen.

Die Folgen kurzfristiger Personalpolitik ließen sich gut am IT-Arbeitsmarkt beobachten: Dort wirke sich die Krise unmittelbar auf die Zahl der Informatikstudenten aus - so haben sich in diesem Wintersemester 17 Prozent weniger Erstsemester eingeschrieben. "Und sechs Jahre später fehlen dann wieder die Fachkräfte", warnt Mayr vor den Folgen des so genannten Schweinezyklus. Dieses Phänomen drohe nun auch in der Weiterbildung. "Sobald die Konjunktur wieder anzieht, beklagen sich IT-Firmen über einen Mangel an qualifizierten Fachleuten, deren Weiterbildung sie gerade jetzt selbst versäumt haben", so Mayr. (iw)