Hoffnungsträger Rosettanet

Fehlende Standards lähmen elektronische Lieferketten

13.04.2001
NEW ORLEANS (IDG) - Die Teilnehmer der Supply Chain World Conference waren sich weitgehend einig: Fehlende Standards für den Datenaustausch sind für die Einführung von elektronisch organisierten Lieferketten die größte Hürde. Erste Bemühungen zeigen zudem, dass die nötige Technik für kleine Unternehmen zu teuer ist.

Während ein Teil der Anwenderunternehmen bezweifelte, dass sich in absehbarer Zeit ein Standard für die elektronische Abbildung von Lieferketten durchsetzt, hoffen zumindest einige Vertreter der Elektronikindustrie auf die Bemühungen des Rosettanet-Konsortiums. Diese Initiative will eine Reihe von XML-basierten Protokollen zu einer Richtlinie für Business-to-Business-(B-to-B-)Collaboration von Herstellern und Zulieferern vereinen. Beobachter gehen davon aus, dass sich ähnliche Standards auch in der Automobil- und Chemiebranche etablieren können.

Hohe Kosten bremsenIm Chemiesektor haben sich schon einige Hersteller zusammengeschlosssen, um an einer XML-Spezifikation zu arbeiten, welche die Teilnahme an Online-Marktplätzen erleichtern soll. Kurzfristige Erfolge sind jedoch nicht zu erwarten, da sich beispielsweise die Produktdefinitionen der einzelnen Hersteller stark unterscheiden. Die Zweifler gehen davon aus, sich weiterhin mit einer Vielzahl von Kommunikationstechniken behelfen zu müssen. Dazu zählen neben Telefon und Fax auch Electronic-Data-Interchange-(EDI-) Systeme.

Ein weiterer Hemmschuh für die Verbreitung von geeigneten Standards sind die hohen Investitionskosten. Laut Gartner-Analystin Karen Peterson beklagen viele der Pioniere zudem, dass die notwendige Software noch nicht ausgereift sei. Viele Unternehmen würden daher ihr EDI-Engagement sogar ausbauen, während XML-Protokolle zumeist in Pilotprojekten zum Einsatz kämen.