Justizministerium kritisiert IT-Projekte

FBI erhält schlechte Noten

17.01.2003
MÜNCHEN (IDG) - Das US-amerikanische Justizministerium hat bei einer Überprüfung des Federal Bureau of Investigation (FBI) gravierende Mängel hinsichtlich des Managements seiner IT-Projekte festgestellt.

Der Bericht, den der Inspector General des Justizministeriums zusammen mit der Aufsichtsbehörde General Accounting Office vorgelegt hat, kritisiert auf knapp 180 Seiten das IT-Management des FBI. So heißt es unter anderem, die Behörde stecke hunderte Millionen Dollar in IT-Projekte, ohne ausreichend zu prüfen, ob die Ziele erreicht werden könnten. Das Management befasse sich zu wenig mit IT-Investitionen. Außerdem fehle es an geeigneten Projekt-Management-Prozessen.

Im Januar vergangenen Jahres hatte das FBI zwar ein Konzept erarbeitet und bei Pilotprojekten erste Erfolge erzielt. Die Behörde müsse die Bemühungen für verbesserte IT-Investitionsprozesse jedoch intensivieren.

Bemängelt wurde auch der Fortgang des derzeit umfangreichsten IT-Vorhabens "Trilogy", das im Juni vergangenen Jahres mit 458 Millionen Dollar an öffentlichen Mitteln ausgestattet worden war. Die Summe enthält 78 Millionen Dollar, die der Kongress zusätzlich bewilligt hatte, nachdem das FBI den Betrag gefordert hatte, um nach den Terroranschlägen vom 11. September das Projekt beschleunigen zu können. Mehrere Termine hätten dem Bericht zufolge nicht eingehalten werden können, über Kosten, Zeitpläne und technische Ziele herrsche in Teilbereichen immer noch Unklarheit.

Trilogy soll das FBI mit IT-Systemen versorgen, die dem gegenwärtigen Stand der Technik entsprechen. So ist beispielsweise geplant, alle Außendienst-Niederlassungen mit einer neuen IT-Infrastruktur inklusive Netz und Hardware auszustatten. Statt dieses Teilprojekt wie angekündigt vergangenen Juli abzuschließen, haben FBI-Offizielle nun die Fertigstellung für den März 2003 angesagt. (rg)