Leserbrief/

Faxen von Serienbriefen nicht so einfach

20.09.1996

So einfach, wie Sie das schildern, geht es leider nicht. Offenbar sind Sie den Marketing-Informationen aufgesessen. Seit über drei Jahren nutze ich Winfax, erst Version drei, dann vier und versuchsweise nun Version sieben für Win 95. Einige hundert Faxe gehen pro Monat auf diese Weise heraus. Serienfax heißt: jedes Fax mit individueller Adresse etc. Die personalisierten Daten einschließlich Faxnummer kommen aus einer Access-Datenbank und werden mit der Winword-Serienfunktion in die Briefe eingesteuert. Dazu muß auch die DDE-Verbindung zwischen Word und Access reibungslos arbeiten, was nicht immer gegeben ist.

Das ist nicht zu verwechseln mit einem immer gleichen - unpersönlichen - Fax, das man an viele Empfänger sendet.

1. Bis Ende '94/Anfang '95 waren Fehler in den von Delrina mitgelieferten Makros für Winword, die dazu führten, daß eine Verbindung schlicht und einfach nicht zustande kam. Das Versenden von Serienfaxen entfiel deshalb.

2. Manuelle Nachprogrammierung, mit sporadischer Unterstützung von Delrina Deutschland und Fachjournalisten von "PC Professionell" und "Business Computing" halfen zu einem teilweisen Funktionieren.

3. Mit der zweiten oder dritten Fassung von Winfax Pro 4.0 kam dann ein Satz Makros mit, der mit Winword 6.0 und Access 2.0 funktionierte. Auch mit den Versionen dieser Programme in Office 4.3c klappte diese Serienfaxfunktion.

4. Dann kam Win 95 mit Office Pro 7 für Win 95. Auch hier klappt die Arbeit, solange man den Text noch unter Winword 6.0c hat und nur die Daten schon in Access 7.0 sind. Wenn man den "gemergten" Brief, der leicht 20 MB und mehr groß ist, mit dem in Winword Normal.dot eingebetteten Makro bearbeiten läßt, werden die Faxe sicher an Winfax 4.0 gesendet.

5. Sobald man das gleiche mit Winword 7.0 versucht, meldet das Makro lakonisch: "Eine Faxnummer muß angegeben sein." Die Faxnummer steht in dem entsprechend formatierten Feld, und das Winfax-4-Makro kann sie auch verarbeiten. Aber das geht nicht mehr, wenn man das neue Winword 7 verwendet.

6. Also muß man neben dem Office Pro 7 auch noch das alte Winword 6 beibehalten (mit den bekannten Konflikten in der Win.ini- und den anderen *.ini-Dateien). Versucht man dann, Winfax 4.0 nochmals neu zu installieren, so werden die *.ini-Dateien derart unkontrolliert verändert, daß nichts mehr läuft. Das kann sehr zeitraubend werden: Stunden reichen nicht, tagelang muß man daran arbeiten.

7. Installiert man von Grund auf alles neu - ohne Winword 6, nur die neuesten Versionen von Office Pro 7 und dazu Winfax 4.0 - funktioniert es ebenfalls nicht. Die Meldung ist die gleiche wie oben. Das Makro kann die vorhandenen Faxnummern offenbar nicht lesen.

8. Versuchsweise arbeite ich seit kurzem mit Winfax 7.0 für Win 95. Dort scheint ein Makro gar nicht mehr vorhanden zu sein. Nach der Installation sucht man es vergebens und kann dementsprechend keine Serienfaxe mehr erzeugen.

9. Ich würde gerne auf die neue Winfax 7.0 umsteigen, wenn sie funktionieren würde. Nach den Erfahrungen mit den früheren Anfangsfassungen der jeweils neuen Winfax-Versionen ist aber allergrößte Vorsicht geboten.

10. Selbst wenn es in der alten Fassung jetzt funktioniert, ist es sehr unschön, daß man in jedem Brief am oberen Rand die Faxnummer, den Empfänger sowie das Datum anzeigen muß. Das stört ein Briefbild erheblich, läßt sich aber offenbar nicht vermeiden.

Kopie dieses Briefes geht an die von Ihnen angegebene Faxnummer von Symantec.

Jochen K. Michels, Unternehmensberatung für DV, 41464 Neuss