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Ex-Peoplesoft-Chef gründet Hilfsfonds für Entlassene

04.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - David Duffield, Mitbegründer und Ex-CEO von Peoplesoft hat einen Hilfsfond für ehemalige Mitarbeiter des Business-Software-Anbieters eingerichtet. Nutznießer sollen diejenigen sein, die im Zuge der Akquisition durch Oracle ihren Arbeitsplatz bei Peoplesoft verloren haben. Duffield selbst war Ende vergangenen Jahres nach der geglückten feindlichen Übernahme seines Unternehmens durch den Konkurrenten von allen Ämtern zurückgetreten.

Das genaue Volumen des Programms "Safety Net" wurde nicht bekannt gegeben. Experten gehen davon aus, dass Duffield mehrere Millionen Dollar zur Verfügung gestellt hat. Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Forbes vom Ende vergangenen Jahres ist der 64-jährige Ex-Peoplesoft-Chef rund 1,3 Milliarden Dollar schwer.

Verwaltet wird der Hilfsfonds von dem ehemaligen Peoplesoft-Marketing-Manager David Ogden. Ansprüche können entlassene Peoplesoft-Mitarbeiter stellen, die noch keinen neuen Job gefunden haben und weniger als 150 000 Dollar im Jahr bei ihrem alten Arbeitgeber verdient haben. Die Unterstützung beträgt maximal 10 000 Dollar. Die Antragssteller müssen ein vierseitiges Formular ausfüllen. Ob der Hilfszuschuss gewährt wird, entscheidet eine fünfköpfige Kommission. "Wir hoffen die Leute zu finden, die wirklich Unterstützung brauchen", erklärte Ogden. Bislang habe sich lediglich ein Ex-Peoplesoft-Angestellter gemeldet.

Oracle hat nach der geglückten Peoplesoft-Übernahme rund 5000 Stellen gestrichen. Rund zwei Drittel davon gingen auf das Konto der 12 000 Peoplesoft-Mitarbeiter. Laut einer Mitteilung an die US-amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat der Datenbankspezialist 216 Millionen Dollar an Ausgleichszahlungen für die entlassenen Peoplesoft-Mitarbeiter in seinem Budget eingeplant. Ausgezahlt worden seien bisher 93 Millionen. (ba)